Sonntag, 30. Januar 2011

Wicked VII (Matinee mit Jana Stelley)

Warum denn schon wieder OZ?

Das hätte ich auch nicht gedacht, dass ich doch noch die Gelegenheit bekäme Jana Stelley als Glinda in Oberhausen erleben zu dürfen!! Eigentlich hatte sie nämlich ihre letzte Glinda-Vorstellung bereits im Februar 2009 in Stuttgart!!! Sie hat zwar in den letzten Monaten schon bei ein paar Shows (3 oder 4?) in Oberhausen ausgeholfen, weil alle aktuellen Glinda-Besetzungen aus verschiedenen Gründen nicht spielen konnten, doch war es jedesmal zu kurzfristig für mich um hinzufahren. Diesmal kursierten die Gerüchte schon ein paar Tage vorher und so hab ich die Gelegenheit ergriffen und eine Karte für heute gebucht! Geplant war das nicht, denn ich hab ja schon Karten für Willemijns Derniere und auch schon eine für März und so langsam aber sicher ists auch mal gut... Ich bin süchtig nach Wicked, aber irgendwo meldet sich sogar bei mir ganz leise mal die Vernunft. Doch Jana wollte ich mir trotzdem  nicht entgehen lassen, also musste es dann doch sein!


Applaus, Applaus :)


Besetzung: 

Nehmt es mir also nicht übel, wenn dieser Bericht sehr Jana lastig wird. Ich hab ja schon öfter über Wicked-Shows berichtet und da es bereits meine 7. Vorstellung war, muss ich Schwerpunkte setzen.
Ich beginne meinen Bericht zur Besetzung deshalb ausnahmsweise mal mit ihr!

Glinda - Jana Stelley
Normalerweise kommt es mir hauptsächlich auf die richtige Elphaba-Besetzung an, Glindas laufen bei mir eher so mit... Es sei denn, wir reden von Jana Stelley! Ich gebe es gerne zu: Sie ist eindeutig eine meiner Lieblingsdarstellerinnen! Selbst in Nebenrollen ohne Gesangsanteil - wie letztes Jahr in Tecklenburg bei der West Side Story, oder als Freundin der Hauptfigur, wie in Hairspray! Jana schafft es immer durch ihre Bühnenpräsenz alle Blicke auf sich zu ziehen! Sie sprüht vor Ausstrahlung! Gesanglich mag ich sie auch sehr gerne, aber es ist tatsächlich vor allem ihre Bühnenpräsenz die mich umhaut. Deshalb war es jetzt das erste mal, dass ich praktisch nur wegen Glinda nach Oberhausen gefahren bin. Und ich wurde nicht enttäuscht! Jana hat -wie jede Glinda übrigens- ihr ganz eigene Art. Mir hat besonders ihr Minenspiel gefallen. Bei "Niemand weint um Hexen" war es eine gelungene Mischung aus Trauer und gespielter Fröhlichkeit, wenn sie mit dem Volk spricht, die mir (wie übrigens auch bei Joana) eine Gänsehaut verpasst hat. Stimmlich hat sie die hohen Glinda-Töne absolut drauf und klingt dabei trotzdem sehr angenehm. Ihre gesamte Rolleninterpretation hat mir wahnsinnig gut gefallen, denn sie ist einerseits sehr quitschig und blondinenhaft, weiß aber genau in welchen Situationen sie ihr wahres mitunter verletzliches Gesicht zeigen muss. Nicht nur, aber ganz besonders natürlich bei "Wie herrlich", sondern auch in kleineren Szenen. Am Ende bei "Wie ich bin" klang und wirkte sie ganz besonders emotional - Ich könnte schwören, dass sogar ein paar Tränchen gerollt sind.
Beim Schlussapplaus war sie wieder ganz das quierlige Energiebündel, das die Beifallsbekundungen in vollen Zügen genießt. Man muss sie einfach lieben :)

"Kreisch" - Jana wie sie leibt und lebt :)

Elphaba - Willemijn Verkaik
Ich hab mich tierisch gefreut Willemijn wieder als grüne Hexe erleben zu dürfen. Sie haut mich jedesmal vom Hocker, weil sie eine unglaublich kraftvolle Stimme hat und sehr ausdrucksstark spielt! Sie ist derzeit meine Lieblingselphaba. Jedoch würde ich nie behaupten, dass sie die einzige ist, die diese Rolle spielen kann. Nachdem ich nun insgesamt 5 Elphabas gesehen habe (Kerry Ellis und Ashleigh Gray in London, Melanie Gebhard, Willemijn und Sabrina Weckerlin in Oberhausen) muss ich sagen, dass jede Elphaba etwas für sich hat.
Gesanglich steht für mich fest, dass mir keine besser gefällt als Willemijn. In der Darstellung sind sie teilweise so unterschiedlich, dass ich gar nicht genau weiß, welche Rolleninterpretation mir am besten gefällt.
Willemijns Elphaba ist immer sehr beherrscht. Sie ist eine starke Persönlichkeit, aber vermeidet es sehr ihre verletzliche Seite zu zeigen, auch wenn man genau weiß, dass sie da ist.
Sabrinas Elphaba war irgendwie ganz anders - Irgendwie verspielter, weicher, romatischer - ich kanns grade nicht so in Worte fassen, es sind ja auch nur Nuancen.
Bei Melanie hingegen hab ich im April 10 keine wirklich "eigene" Persönlichkeit ausmachen können, was sich, als ich sie im Dezember nochmal gesehen habe, extrem verändert hat. Ihre darstellerische Steigerung hat mich ehrlich gefreut und überzeugt.
Deshalb kann ichs jetzt sagen: Auch ohne Willemijn wird man sich dem Zauber der Hexen nicht entziehen können!!! Und das ist auch gut so. Trotzdem wird Willemijn nach ihrer Derniere im Februar sicher eine Lücke hinterlassen.

Fiyero - Anton Zetterholm
Ich hab ihn zum erstenmal zusammen mit Willemijn auf der Bühne gesehen. Ich hätte gedacht, dass sich der Altersunterschied deutlicher bemerkbar macht. Ich bin zwar der Meinung, dass die zwei nicht die optimale Paarung sind. Viel besser passte er zu Sabrinas Elphaba. Trotzdem hat er auch in Kombination mit Willemijn nicht schlecht gefallen. Ich hatte auch das Gefühl, das Anton langsam besser in die Rolle reinfindet!

Madame Akaber - Barbara Raunegger
Zauberer - Carlo Lauber
Nessarose - Janna Yngwe
Dr. Dillamonth - Thomas Wißmann
Moq - Ben Darmanin

--> wie schon im Dezember (Link --> hier)

Meine Highlights:

Schwierig zu sagen, was meine Highlighs an diesem Nachmittag waren... Am Anfang war ich total geflasht, dass tatsächlich Jana in der Bubble stand und hab ihre Eigenheiten in mich aufgesaugt. 
Sie hat gleich am Anfang ganz vernehmlich ge"wusch-wusch"t und hat das auch laut dabei gesagt. Ihr Aufzeigen bei der Zimmerverteilung war geprägt von ganzem Körpereinsatz und ordentlichem gequitsche. Vor "Heißgeliebt" lag sie bäuchlings auf dem Bett und hat sich ausgeschüttet vor Lachen und wäre dabei fast vom Bett gefallen. Besonders lustig fand ich definiv das Zusammenspiel mit Elphaba. Elphaba äfft ihr "Wusch Wusch" nach - aber ihre Haare bewegen sich aus irgendeinem Grund nicht besonders stark. Darauf Glinda dann total verduzt und irritiert: "Da bewegt sich nix. Das musst du aber noch üben!" Das kam sehr authentisch, wie so viele Sachen. Sie hat es auch nicht dabei belassen Elphaba die Lippen anzumalen, sondern brauchte ein bißchen des Lippenstiftes auch für sich. Das war sehr lustig, da sie gleichzeitig versucht hat mit geschürzten Lippen zu singen.
Besonders stark war übrigens auch Antons "Tarzanimitation" "Lasst die Grüne gehen" und auch der Catfight war mal wieder super-lustig! Das Publikum ging auch richtig mit. Ich glaube, es war eine der Shows mit dem am besten gelaunten Publikum bisher. Schade, dass ich die kleinen Einzelheiten irgendwie sofort wieder vergesse... Dabei hatte ich schon letztes mal gesagt, ich nehme einen Notzblock mit... Aber wann hätte ich da rein schreiben sollen? Hatte ja genug damit zu tun begeistert zu sein!
Ich hatte an dem Abend wieder mehrfach Gänsehaut. Besonders natürlich bei Willemijns hohen, vollen, ausdruckstarken Tönen (Der Zauberer und ich, Frei und Schwerelos und alle anderen^^) und auch wieder bei "Die böse Hexe des Ostens" - wie immer... Und emotionale Highlights à la "Wie ich bin". Ich sag ja: Ich hatte das Gefühl, dass beide Hexen besonders nah am Wasser gebaut waren - Ich war es auf jedenfall!

Fazit:
Es hat sich wieder außerordentlich gelohnt, die Vernunft über Bord zu werfen und sich ins Land von OZ zu begeben um sich verzaubern und diesmal vorallem galindafizieren zu lassen :)

Weitere Links

Montag, 24. Januar 2011

Die drei ??? Vollplaybacktheater: Der Karpatenhund, Bielefeld

Also ich glaube, hier muss ich ein bißchen mehr vorab erklären, oder? Erstmal ist es ja ein bißchen Off-Topic, weil es sich bei dieser Show nicht um eine Musical handelt... Oder vielleicht doch?! Ich erinnere mich grade an singende Nonnen und tanzende Fische... Aber ich greife vor und das sollte man nicht tun!
Also erstmal: Was ist ein Vollplaybacktheater? Oder sollte ich noch früher anfangen? Sollte ich wohl...

Wer sind "Die drei Fragezeichen"?
Da bietet es sich an, die berühmte Visitenkarte zu zücken, die in jeder Folge ihren Auftritt hat:


Es handelt sich hier um eine Jugendbuchreihe und seit Ende der 70er auch und vorallem um Hörspiel-Kult! Ich denke, wer noch nie von davon gehört hat, der sollte sich jetzt in die Ecke setzen und schämen und hat wohl einfach Pech gehabt! Jedenfalls erfreuen sich die Hörspiele seit mehr als 30 Jahren größter Beliebtheit und mittlerweile gibt es über 140 Folgen und es werden immer mehr! In jeder Folge lösen die drei Detektive spannende und meist etwas mysteriöse Fälle. Justus ist der dicke Schlaumeier, Peter der sportliche Angsthase und Bob eher zurückhaltend.
Ich denke, Zielgruppe sind längst nicht mehr Jugendliche, sondern zu 99,9% Hörer, die mit den, mittlerweile nur noch auf den Kassetten und CDs minderjährigen Juniordetektiven aufgewachsen sind. Also Leute zwischen 20 und 40 (so wie ich). Ich selbst hab die Kassetten als Kind gehört - dann ne Weile nicht und nun seit gut 10 Jahren wieder entdeckt. Es gibt nichts besseres als "mit den Jungs ins Bett zu gehen" :) --> Also mit den Kassetten........!!!
Wie gesagt, ich bin kein Einzelfall! Die Live-Lesungen der Originalsprecher sind immer restlos ausverkauft und auch fürs Vollplaybacktheater muss man ganz schön schnell sein, denn auch hier gibt es in Null-komma-nichts keine Karten mehr!

Also kommen wir nun zu der Frage, die ich oben schon gestellt habe:

Was darf man sich bitte unter "Vollplaybacktheater" vorstellen?
Uah eine Herausforderung das zu erklären...  Nee, ich klau mal bei den Freunden von Wikipedia:

Das Vollplaybacktheater stellt in einer Art Comedy-Show den Ton von Hörspielkassetten lippensynchron als Theaterstück nach, ohne dass die Darstellerinnen und Darsteller selber ein Wort sprechen. Dabei werden Zitate aus anderen Hörspielen sowie aus Film, Funk und Fernsehen in die Tonvorlage hinein- oder auch zwei komplett verschiedene Hörspiele zu einer neuen Geschichte zusammengeschnitten.
Als Tonvorlage dienen meist Folgen der populären Hörspielserie "Die drei Fragezeichen". Doch auch TKKG und John Sinclair wurden von der schrägen Theatergruppe auf die Bühne gebracht.

Sprich: Es wird alles durch den Kakao gezogen was geht und heraus kommt: Ein riesen Spaß!!! Ich hab das VPT 2001 zum ersten mal gesehen. Damals mit der Sonderfolge 100 - "Die Toteninsel". Es folgten "Der Superpapagei" und "Die bedrohte Ranch" ein paar Jahre später (Zwischendrin gab es auch noch andere Stücke, aber das sind die, die ich schon gesehen habe...).

Neuster Streich der Truppe aus Wuppertal:
Die drei Fragezeichen und der Karpatenhund!
Und genau dieses Stück hab ich mir in Bielefeld angeguckt! Jetzt ist natürlich die Frage wieviel man Spoilern darf und sollte...
Verraten werden kann, dass es neben der eigentlichen Folge 3 natürlich auch wieder viele andere Folgen eingeflossen sind und auch Gastauftritte von John Sinclair ("Rechter Fuß vor, linkes Bein nachziehen" - oder anderesrum??!?) oder TKKG nicht fehlen durften. Auch aus anderen TV- und Filmhits wurde reichlich geklaut und wild gemixt. Stimmt es, dass Peter aussieht wie Rocky? Und was passierte eigentlich im Pool, als Justus in Unterhosen nach dem Kapartenhund taucht?! Wer hat die böse Hexe ermordet und was passiert wenn die Detektive in der Kirche auf einen Haufen Nonnen treffen? Fragen über Fragen... und mancher Pfarrer hat leider nur Antworten da...
Aber genug der Anspielungen - Das Stück jedenfalls war wieder einmal sehr unterhaltsam. Die meisten Gags waren sehr gut platziert. Die Kulisse und die Requisite (inklusive der Filmeinspieler) und nicht zuletzte die vielen Kostüme waren mal wiedereinmal großartig und haben manchem Witz erst zur Witzigkeit verholfen, ebenso wie die Mimik der Darsteller: Unschlagbar Peter Shaws "fragende Blicke".
Justus ist dick, Peter ist doof und Bob ist grade in der Bibliothek :)

Mein neuer Button :)

Natürlich sind die Figuren SEHR überspitzt dargestellt. Es ist eine Mischung aus Parodie und Hommage (irgendwo hab ich das gelesen und finde es passend).


Das Publikum
Ich hatte das Gefühl, dass das Bielefelder Publikum ein bißchen Zeit brauchte um sich auf das Stück einzulassen - Wahrscheinlich waren auch einige Vollplayback-Neulinge dabei. Jedenfalls hab ich am Anfang schon bessere Stimmung erlebt, auch wenn viel gelacht und geklatscht wurde. Gegen Ende des ersten Aktes und dann den ganzen zweiten Akt über und vorallem bei der "Zugabe", war das Publikum aber phantastisch. Ich glaub, viele Ostwestfalen brauchen einfach ein bißchen! Zum Schluss gabs aber ordentlich viel Geklatsche, Jubelrufe und auch Fußgetrappel - was ich immer besonders schön finde!!! Ich für meinen Teil hab Tränen gelacht!

Fazit
Mir hat es wieder irre viel Spaß gemacht. Nach "Der Superpapagei" war dies die beste Folge die die Jungs und das Mädel vom VPT auf die Bühne gebracht haben. Wer die drei Fragezeichen liebt (man sollte sich schon ein wenig auskennen um manche Gags zu verstehen) und das Leben nicht allzu ernst nimmt, der sollte sich den Spaß auf keinen Fall durch die Lappen gehen lassen. Die Wuppertaler haben einen Knall! Großartig! Es macht wieder mal Lust auf mehr!

Zum Schluss noch ein paar Links

Freitag, 21. Januar 2011

Grease, Düsseldorf

A wop ba-be-lu-ba a wop bam boom! 


Grease ist definitiv ein Gute-Laune-Musical. Ich mag die Musik und auch den Film gucken ich sehr gerne. Auf der Bühne hatte ich es bislang zwei mal gesehen. Einmal als es 2002 auf Tour war und dann nochmal als Amateurproduktion im heimischen Stadttheater. Nach so langer Zeit und wegen eines guten Angebots, wurde es nun wirklich mal wieder Zeit für "Rydell High".

Das Capitol-Theater in Düsseldorf


Zum Inhalt des Stücks muss man wohl nicht viel sagen - Der Film mit John Travolta und Olivia Newton-John dürfte wohl ziemlich bekannt sein. Auch auf der Bühne ist es ähnlich umgesetzt. Wie immer ist es ein bißchen überdreht, hält aber viele Lacher und einige Ohrwürmer parat.
Das Stück geht insgesamt nur ungefähr 2 Stunden, was nach heutigen Verhältnissen eher kurz ist. Doch mir ist ein 2-stündiges unterhaltsames Stück lieber, als eins wo man ständig auf die Uhr guckt und hofft, dass es bald vorbei ist (wobei ich eher noch nicht in dieser Situation war^^)

Das Theater/Unsere Plätze
Wir waren an einem Tag dort, an dem es ein 2:1 Angebot gab. Das heißt wir haben die Karte zum halben Preis bekommen. Trotzdem war das Theater nicht grade gut ausgelastet. Wir saßen in in der 6. Reihe seitlich, aber vor uns blieben einige Reihen fast komplett frei und so konnten wir nach der Pause fast bis nach ganz vorne vorrücken. Beide Plätze hatten ihre Vorteile. Ich sitze immer sehr gerne nah an der Bühne, um die Mimik der Darsteller gut beobachten zu können. Ich muss aber sagen, dass grade bei Grease auch Plätze weiter "hinten" nicht schlecht sind, da oft sehr viel gleichzeitig auf der Bühne passiert und man das mit etwas Abstand besser erfassen kann.
Die Stimmung war insgesamt - trotz nur halb gefülltem Theater - recht gut und die Zuschauer schienen Spaß an der Show gehabt zu haben. Ich hab schon tosenderen Schlussapplaus erlebt und viele Leute blieben sitzen - aber insgesamt hatte ich schon den Eindruck, dass alle mit der Show sehr zufrieden waren.

Das Bühnenbild/Kostüme etc.
Ich fand den Bühnenaufbau und die Kulisse sehr stimmig. Das Orchester bzw. in diesem Fall wohl eher die Band hatte ihren Platz auf einer Empore über der Bühne, wurde aber die meiste Zeit von einem Vorhang verdeckt. Da ich nur den Vergleich mit der Tourproduktion habe und mich nach all den Jahren nicht wirklich erinnern kann, will ich mit Vergleichen auch gar nicht erst anfangen. Die einzelnen Szenen wurden durch ein gutes Bühnenbild und hervorragende Requiesite unterstützt. Die Kostüme entführten in die 50er und passten super. Einzig die Perücken sahen in meinen Augen teilweise etwas billig aus (besonders die stark glänzenden Blondhaarperücken einiger Mädels). Die Jungs trugen dann eher Echthaartolle, was mir persönlich gut gefallen hat.

Die Besetzung
Es war eindeutig der Abend der 2. Besetzungen. Irgendwie hat kaum einer die Rolle gespielt, die er sonst hat und es war ein buntes Besetzungskarussell. Aber das soll nicht immer ein Nachteil sein. Zwar hätte ich sehr gerne Lars Redlich als Danny gesehen, da er mir in Hairspray sehr gut gefallen hat, aber auch auf seinen "Ersatz" war ich sehr gespannt... 

Riccardo Greco - Danny
Normalerweise spielt er Kennickie, aber diesmal stand er als Danny auf der Bühne und machte meiner Meinung nach eine wirklich gute Figur. Auch gesanglich hat er mir viel besser gefallen als ich es vorher erwartet hätte. Ehrlicherweise muss ich sagen, dass ich ihn bisher nur aus der Casting-Show zu Tarzan und Jane kannte und da hatte er  mich nicht sonderlich überzeugt. Aber es ist seit dem eine menge Zeit vergangen und vielleicht liegen ihm einige Rollen besser als andere. Jedenfalls hat er mich positiv überrascht, denn ich fand ihn wirklich gut.

Karen Selig - Sandy
Ebenfalls 2. Besetzung (spielt eigentlich Marty), aber da ich die Erstbesetzung nicht kenne, hab ich sie auch definitiv nicht vermisst! hat eine wirklich schöne Stimme. Ich mochte ihre Lieder als Sandy sehr! Besonders ihr "Sandra D. Reprise" hat mir eine Gänsehaut verschafft.

Isabel Dan - Rizzo
Im Grunde ist Rizzo eine meiner Lieblingsrollen im Stück und auch Isabel hat mir darstellerisch und gesanglich sehr gut gefallen. "There are worse things i could do" war eins meiner Highlights des Abends. (Dabei wird auch Rizzo eigentlich von jemand anderem gespielt)

Tino Honegger - Kennickie  
Spielt eigentlich Sonny, aber hat auch den Kennickie drauf. Zwar hatte er nicht sehr viele Gesangsparts (besonders weil er bei Grease Lightning Riccardo hat singen lassen - das fiel zwar nicht wirklich auf, war jedoch trotzdem ein wenig schade!) Aber er war definitiv was fürs Auge und hat mir vorallem darstellerisch gut gefallen! 


Thomas Klotz, Christoph Jonas und Christopher Bolam - Roger, Sonny und Doody
Alle 3 waren wie für ihre Rollen gemacht (Auch wenn Sonny - ihr ahnt es - 2. besetzt war). Ihre Soli waren perfekt und auch darstellerisch gibt es nichts zu meckern! Ich mochte alle 3 sehr gern! Grade so Songs wie "Those magic changes" und "Mooning"sind für mich echte Ohrwürmer.

Omri Schein - Eugene
Toller Eugene. Ich hab die Rolle bisher immer nur mit großen, schlaksigen Nerds besetzt gesehen. Hier (oh - Hauptbesetzung^^), war es ein kleiner, etwas dicklicher Hornbrillenträger. Ich fand ihn großartig - er hat richtig Stimmung rübergebracht. 

Jasmin Mauter - Patty + Suzana Novosel - Mrs. Linch
Ich fasse mal beide zusammen, da sie zwar beide sehr rollengerecht agiert haben, mir aber teilweise etwas zu übertrieben nervig waren. Das ist sicherlich Geschmackssache.

Matthias Bollwerk - Vince/Teen Angel  
Sollte eigentlich Kennickie spielen, aber dann musste er für irgendwen einspringen oder irgendwer für irgendwen anders..., spielt normalerweise.... gar nicht?!?? Ich steig langsam nicht mehr durch... Ist ja auch egal: Matthias Bollwerk - Als Vince hatte er viel zu sagen, aber wenig zu spielen - Das Wenige hat er gut gemacht. Als Teen Angel hat er mir super gefallen! Ich mag seine Stimme gerne und sie passt sehr gut in die Fiftys... :)

Mir fällt grade auf, dass es eigentlich völlig egal ist, was ich zur Besetzung schreibe, da ihr sie - solltet ihr euch Grease ansehen - wahrscheinlich fast alle in anderen Rollen haben werdet... 
Ich sag jetzt mal ganz allgemein: Sie waren alle phantastisch und ich hab größten Respekt, dass die meisten Darsteller auch die anderen Rollen des Stücks so gut drauf haben, dass keinem auffällt, dass munter getauscht wurde!

Mein Fazit des Abends: Die Show und die Musik machen einfach Spaß. Ich bin nicht so geflashed, wie ich es zum Teil nach andern Musicals bin. In meiner persönlichen Gute-Laune-Musical-Hitlist ist Grease definitiv von Hairspray oder auch Legally Blonde abgelöst worden, aber ich hatte einen wirklich schönen Abend und so hin und wieder etwas "Rydell High" schadet nie :)

Freitag, 14. Januar 2011

Jekyll & Hyde, Hamm (Tour)

Am Freitag war es endlich soweit. Eine Eintrittskarte, die schon seit Anfang August in meinem Regal lag, konnte endlich eingelöst werden.
Ich war schon sehr gespannt auf die Tourproduktion von Jekyll & Hyde.
Als ich das Ticket kaufte, stand nur Yngve Gasoy-Romdal für die Doppelrolle des Jekyll/Hyde fest. Erst nach und nach wurden weitere Details zur Besetzung bekannt und es versprach ein sehr interessanter Abend zu werden.
Jekyll & Hyde gehört eindeutig zu den Stücken wo alles möglich ist. Alles steht und fällt mit der Inszenierung und den Darstellern und über die Tourproduktion gab es nach dem Start recht unterschiedliche Meinungen. Es ist jedoch immer sinnvoll sich sein eigenes Bild zu machen. In diesem Fall war das genau die richtige Entscheidung.
Ich fange ja gerne mit dem Fazit an und diesmal lautete es: Gelungene Show und grandiose Darsteller.

Kurz zum Inhalt:
Ich gehe mal davon aus, dass viele die Geschichte um Dr. Jekyll & Mr. Hyde kennen, aber für alle anderen hier eine kurze Zusammenfassung.
Der Wissenschaftler Dr. Henry Jekyll hat ein Mittel gefunden, wie man das Gute im Menschen vom Bösen trennen kann, doch wird ihm untersagt dieses Mittel an einem fremden Menschen zu testen. Man nimmt seine Theorien nicht ernst und nur sein Freund und Anwalt John Utterson und seine Verlobte Lisa Carew halten zu ihm. Jekyll wird klar, dass er - um der Menschheit zu helfen, einen Selbstversuch starten muss. Nach der Einnahme des Mittels verwandelt er sich in "seine böse Seite", eine düstere Gestalt, die sich fortan Edward Hyde nennt und die von Trieben und Mordlust geleitet ihr Unwesen treibt. Er mordet sich durch die Highsociety und macht auch das Leben der Prostituierten Lucy zur Hölle. Jekyll versucht den Wahnsinn aufzuhalten, verliert aber immer mehr die Kontrolle und den Einfluss auf die Verwandlungen bis alles in einer Katastrophe endet.

Inszenierung:
Holla die Waldfee... Jeder sollte wissen, dass Jekyll & Hyde kein Stück für kleine Kinder ist, aber es gibt sicherlich auch entschärfte Versionen des Stücks. Diese ist eindeutig keine davon! Ganz im Gegenteil. Sowohl bei den Hurenhausszenen, als auch bei Mord und Gewaltszenen ist man nicht gerade zimperlich. Aber nicht nur die sehr anzüglichen und die gewalttätigen Parts würden meiner Ansicht nach eine Altersbeschränkung rechtfertigen - das gesamte Stück ist eher düster und mitunter sogar ziemlich gruselig und daher eher nichts für schwache Nerven. Ich selbst fand die Umsetzung faszinierend. Denn grade durch die vielleicht nicht ganz jugendfreien Szenen wurde das Stück und die Darstellung sehr intensiv. Besonders die Rollen Hyde und Lucy haben nochmal zusätzlich Pfeffer bekommen und die Darsteller konnten mal so richtig zeigen was sie drauf haben.
Verstärkt wurde die tolle Inszenierung duch viele, sehr passende Lichteffekte und ein stimmiges Bühnenbild. Großes Lob!

Musik/Lieder
Normalerweise muss man dazu ja nicht soviel sagen - jeder der die CD(s) zu Jekyll & Hyde kennt (Ich empfehle die englische Gesamtaufnahme), weiß, dass das Stück großartige Titel beinhaltet. Schwierig sich für Highlights zu entscheiden. An diesem Abend gab es zumindest gleich eine ganze Reihe. Zuviele um sie alle gesondert zu erwähnen.
Ein paar Worte zur Übersetzung, denn hier scheiden sich die Geister. Viele Lieder (nicht alle) wurden neu übersetzt. Inhaltlich ist alles beim alten geblieben, aber oft wurden dafür andere Worte gefunden - Ob die Texte nun besser waren? Keine Ahnung. Ich würde sagen weder besser noch schlechter, sondern anders.
Am krassesten fiel die Veränderung beim ursprünglichen "Schafft die Männer ran" auf, das nun schlicht "Männer her"  heißt. Hier muss ich sagen, dass ich es auf der Bühne zwar genialst fand - tatsächlich eins meiner Highlights - heimlich hab ich aber den Ursprungstext im Kopf mitgesungen. "Ich sage Männer her - damit der Spaß beginnt" - ich finde ja dass es ein bißchen hölzern klingt. Allerdings war die Performance alles andere als das und schon deshalb war der Text eher zweitrangig :). Dazu aber später mehr!
Sehr gefreut hab ich mich über ein Lied von Lisa, dass ich bereits in der englischen Fassung von der "Jekyll & Hyde Resurrection CD" (---> Link: hier) kannte und das nun auch ins Deutsche übersetzt wurde: Könntest du versteh'n (Orig. "If you only knew").

Grade wegen der Neuübersetzung und des eingefügten Liedes wäre es wirklich toll, wenn es eine CD zur Tourproduktion geben würde!

Ton und Orchester waren in Hamm eigentlich gut (-es gab einen kurzen Mikroausfall, aber das dauerte ungefähr 2 Sekunden und braucht eigentlich nicht extra erwähnt werden) - bei einer Tour bringt es aber wenig, den Ton jetzt zu loben, denn das ist ja theaterabhängig.

Kostüme
Eigentlich wird mir der Bericht ein bißchen lang und ich hatte überlegt, diesen Punkt wegzulassen, aber wenn mir was auffällt, dann möchte es raus... Deshalb ganz kurz: Ich fand es sehr interessant, dass alle Kostüme der Highsociety abgewetzt und dreckig waren, während die Hurenkostüme sauber und "neu" wirkten... Alles Fassade und nichts ist wie es scheint! Tolle Idee!!! (Nur Lisas Hochzeitskleid war rein und fein: Aber Lisa steht am Ende ja auch über den Dingen und erkennt den Jekyll hinter der Hyde Fassade...).

grandiose Cast
Besetzung:
Ich gehe gleich noch auf die Darsteller im einzelnen ein. Vorher möchte ich aber noch erwähnen, dass jede Rolle bis ins Kleinste gut besetzt war und alle Darsteller sehr gut miteinander harmonierten und auch das Ensemble einen großartigen Eindruck machte.

Jekyll/Hyde - Yngve Gasoy-Romdal
Wow! Ich bin hin und weg. Der Yngve und ich hatten einen schlechten Start, weil ich ihn auf der Mozart-CD so schrecklich fand. Aber seit dem beeindruckt er mich am laufenden Band und steigt immer höher auf der Leiter. Die Doppelrolle ist wohl eine der anspruchsvollsten Rollen, die es gibt und Yngve hat sie mit Bravour gespielt. Als Jekyll mochte ich besonders sein Zusammenspiel mit Leah/Lisa und seine Verzweiflung und Angst im zweiten Teil des Stücks. Und auch als fieser Hyde konnte er zeigen was er drauf hat (ich wollte schon schreiben, "was in ihm steckt", aber das wäre wohl der falsche Ausdruck, denn ich hoffe sehr, dass nicht allzuviel Hyde in ihm steckt *grusel*). In dieser Rolle ist wirklich alles zu finden. Wissensdrang, Hoffnung, Liebe, Freude, Angt, Verzweiflung, Grausamkeit, Lust, Wahnsinn, Furcht... Und Yngve stellt jede einzelne Facette glaubhaft dar. Es muss fürchterlich anstrengend sein, besonders gegen Ende - von einer Persönlichkeit in die andere zu wechseln aber er macht das sehr gekonnt.  Man weiß im Bruchteil einer Sekunde "wer" da vor einem steht. Zu Beginn unterscheiden sich Jekyll und Hyde vorallem durch eine veränderte Stimme und auch durch die Haare, die bei Jekyll streng zurückgekämmt, bei Hyde jedoch wirr vom Kopf abstehen (Keine Perücke!!! Daumen hoch!!!). Doch am Ende finden die Verwandlungen in so rascher Folge statt, dass für Hairstyling keine Zeit mehr bleibt. Macht aber nichts. Auch mit wirren Haaren erkennt man an Stimme und Mimik sofort den verzweifelten, angsterfüllten Jekyll, der sich dann wieder in Nullkommanichts in den grausamen, wahnsinnigen und zerstörerischen Hyde verwandelt. Sehr, sehr beeindruckend.
Gesanglich macht ihm auch kaum einer etwas vor. Seine Stimme ist schon etwas speziell und ich denke, es ist Geschmackssache ob man sie nun mag oder nicht, aber Fakt ist: Er hats drauf. Er singt mit einer Leichtigkeit die wahnsinnigsten Töne :)
Deshalb von mir für diesen Abend: Volle Punktzahl!

Lucy Harris - Sabrina Weckerlin
Ich nenne sie vor Lisa, weil mich Sabrina ganz besonders beeindruckt hat. Wer hätte gedacht, dass sie eine so vortreffliche Lucy sein würde? Sabrina ist ohnehin schon eine meiner Lieblingskünstlerinnen, schafft es aber immer wieder mich erneut aufs Positivste zu überraschen und umzuhauen. So auch hier!
Sabrina hat eine unglaubliche Bühnenpräsenz. Ihren ersten Auftritt im Stück hatte sie bei "Männer her" und der schlug gleich ein wie eine Bombe. Man hat das Lied (und auch die Rolle) ein wenig ausgebaut und das zu Recht und zum Glück, denn hier konnte Sabrina richtig glänzen.
Zunächst sang sie hinter einem Vorhang, sodass nur ihr Schatten zu sehen war. Sehr sexy und lasziv. Danach kam sie dann zum Vorschein und wurde Jekyll und John auf den Tisch gestellt, ließ sich vom Herren Ensemble auf den Händen tragen, wurde auf den Kopf gestellt und sang kopfüber mit gespreizten Beinen. Ich sag ja - Kinder wären fehl am Platz gewesen^^. Jeder Ton saß perfekt, was bei der Choreo fast schon fast verwunderlich war. Das Lied war trotz textlicher Veränderungen ein absolutes Highlight. Viel länger als sonst, viel gewagter und absolut fantastisch!
Auch im Weiteren konnte Sabrina gesanglich und darstellerisch beeindrucken. Das Zusammenspiel mit Jekyll bzw. Hyde war unglaublich intensiv, bei "Ein gefährliches Spiel" gradezu... ja, genau: gefährlich^^.
Die Rolle der Lucy beinhaltet viele verschiedene Facetten. Von Hoffnung über Angst und Verzweiflung bis hin zu Mitgefühl. Und wie auch Yngve bedient Sabrina all diese Facetten gekonnt. So hat sie sich den tosenden Schlussapplaus redlich verdient. Bisher mit Abstand die beste Lucy die ich gesehen habe!

Lisa Carew - Leah Delos Santos
Die Rolle der Lisa ist gesanglich recht klassisch angelegt, was ich - wie schon häufiger erwähnt - nicht so gerne mag. Aber Leah hat mir als Lisa ausgesprochen gut gefallen. Sie singt zwar auch eher klassisch, klingt in meinen Ohren aber sehr angenehm und wird nie "quietschig". Außderm passte sie auch optisch und darstellerisch sehr gut in die Rolle. Ihr Zusammenspiel mit Yngve war sehr beeindruckend. Dass sie auch privat ein Paar sind mag das unterstützt haben, jedenfalls gaben Jekyll & Lisa ein sehr harmonisches Bild ab.

John Utterson - Christoph Goetten
Sehr solide Leistung. Als John Utterson hat mir Christoph wirklich gut gefallen. Sowohl gesanglich als auch darstellerisch. Ich mag mir aber ehrlichgesagt nicht ausmalen wie er als Jekyll/Hyde ist, denn er ist die Zweitbesetzung. Wie gesagt - als John war er gut, aber grade die vielen Szenen, die er zusammen mit Yngve hatte, zeigen doch deutlich warum dieser die Hauptbesetzung ist.

Sir Danvers Carew - Reinhard Brussmann
Ich stör mich immer ein wenig an seinem rollenden R, aber das ist nun wirklich Jammern auf höchstem Niveau. Reinhard Brussmann ist ein begnadeter Sänger. Von mir aus hätte er noch viel mehr Parts haben können. Er hat mir ausgesprochen gut gefallen!!! Mehr davon!

Fazit:
Ihr hört es ja schon in allem was ich schreibe raus: Also brauch ich wohl nicht noch zusätzlich erwähnen, dass ich das Stück grandios fand, oder? Wirklich ein lohnenswertes Tourprogramm!
Schade, dass es in den einzelnen Städten nicht ein paar Vorstellungen mehr gibt. Das kann man sich sicher auch häufiger angucken! 

Tipp: 
Kauft euch das Programmheft - Es ist klasse: Es gibt sehr viele Infos und tolle Bühnenphotos - und das für nur 3,50 €. Davon sollte sich so manche Stage-Produktion mal eine gehörige Scheibe abschneiden!!!

Samstag, 8. Januar 2011

Musical Masquerade, Ibbenbüren

(Vorab bietet es sich an, die Vorschau zu dieser Veranstaltung zu lesen - Link: hier)

Los geht's
Es war ein sehr ereignisreicher Abend, der verständlicherweise viele Diskussionen ausgelöst hat - Sowohl im Vorfeld, als auch im Nachhinein. Auf alles mag ich jetzt nicht (mehr) eingehen und versuche so neutral wie möglich zu berichten.

Die Künstler unter den Masken

Auf der Bühne standen 2 bekannte männliche Musical-Darsteller und eine Musical Darstellerin, sowie 3 Nachwuchstalente, die in drei verschiedenen Jahren einen Talentwettbewerb gewonnen hatten.
Vor der Pause traten die drei "Profis" mit Masken und Verkleidung auf, sodass man grade am Anfang noch ein bißchen grübeln konnte, wer sich dahinter verbirgt. Da wir aber vorher das Quiz in der Da Capo sorgfältig gelesen hatten, fiel es uns nicht schwer den ersten Künstler als Chris Murray zu identifizieren und die Frau folgerichtig als Barbara Köhler. Den dritten im Bunde erkannte ich anhand seiner Stimme und seinen Haaren schnell als Thomas Hohler, der zwar nicht auf die Beschreibung in der Da Capo passte, aber trotzdem mit viel Beifall vom Publikum begrüßt wurde.
Durch die Masken erkannte man natürlich wenig von der Mimik, was im nachhinein ein bißchen Schade war. Grade im zweiten Teil, als die Masken gelüftet waren, wurde deutlich, wieviel schöner es ist auch die Gesichtsausdrücke sehen zu können. Besonders Chris und Barbara waren im ersten Block sehr stark maskiert - so hatte Chris zusätzlich zur Maske auch  noch einen Hut auf und trug einen langen Mantel. Barbara hatte ihre Kurzhaarfrisur unter einem schwarzen Tuch verborgen und die Maske ließ nur die Mundpartie offen.
Noch in der Pause waren deshalb einige Zuschauer unsicher, wer sie war. Trotzdem haben die meisten Leute wohl ihre Kreuzchen auf dem Stimmzettel an den richtigen Stellen gemacht, denn die "Urne" für die Verlosung der Musicalreise war recht gut gefüllt. Der Gewinner wurde noch am selben Abend ermittelt und eine Dame aus Osnabrück konnte sich freuen!

And the winner is......


Chris und Thomas hab ich als gesanglich sehr stark empfunden. Der tosenden Beifall den sie bei jeder ihrer Nummern bekamen hat bestätigt, dass auch der Rest des Publikums begeistert war. Bei Barbara hatte ich meine Schwierigkeiten - besonders bei ganz hohen Tönen, jedoch machte sie einen sehr sympathischen, gut gelaunten Eindruck. Die drei Nachwuchstalente - mh... also mich haben sie nicht wirklich überzeugt, aber das viele Leute waren dan anderer Meinung, deshalb mag ich jetzt nicht weiter darauf eingehen.

Präsentiert wurde ein breitgefächertes Musicalprogramm mit sehr vielen bekannten Stücken aus tollen Musicals. Wie schon angekündigt wurden Lieder aus Elisabeth, Jekyll & Hyde, Les Miserables, Phantom der Oper, Scarlet Pimpernel, 3 Musketieren, Tanz der Vampire, Wicked uvm. gesungen. In den nächsten Tagen werde ich auch noch eine Setliste einfügen, jedoch bin ich grade noch dabei sie mir ins Gedächtnis zu rufen.

Chris Murray hat in vielen Rolle überzeugt und auch Thomas Hohler fand ich in den verschiedenen Rollen sehr gut. Aber nicht jedes Lied passte zu jedem Künstler, dass muss man leider auch sagen. Mit Barbara Köhler konnte ich nicht so viel anfangen, aber das hab ich ja oben schon geschrieben. Am besten fand ich sie als Sarah in Tanz der Vampire - die Rolle hat sie zu Beginn der Vampirzeit in Stuttgart auch gespielt.

Der Ton war meiner Meinung nach eine Katastrophe. Ich hab jetzt mehrfach gelesen, dass sich viele Zuschauer lobend über die Tontechnik geäußert hätten und kann es ehrlichgesagt kaum glauben. Die Stimmen waren gut abgemischt, dass stimmt. Aber sobald nicht (laut) gesungen wurde, hörte man ein sehr störendes rauschen und am Ende gab es einige Mikroausfälle. Gut - ich habs so empfunden, aber es soll jetzt kein Streitpunkt sein! Denn des Streitens bin ich heute wirklich müde :)

Das Konzept dieser Gala hat mir sehr gut gefallen. Die Idee dahinter hatte wirklich ihren Reiz, auch wenn ich schon glaube, dass viele Zuschauer die Rätselei vor allem deshalb schon vor dem Kartenkauf intensiv betrieben haben, damit sie zumindest einigermaßen sicher sein konnten ihre Lieblingskünstler auf der Bühne sehen zu können.
Ein bißchen Schade ist, dass das Rätsel aus letztlich nachvollziehbaren Gründen dann nur zu 2/3 aufgegangen ist. Heute gab es in diversen Foren arge Diskussionen, aber da mag ich jetzt nicht mehr drauf eingehen. Denn Spaß gemacht hat es trotzdem.

Der Abend hatte für mich ein paar Highlights. Mit Thomas und "Heut ist der Tag" stellte sich sofort mein "Tecklenburg-Wohlgefühl" ein und Chris' "Falke auf der Jagd" war unglaublich stark - Ihn in Scarlet Pimpernel zu sehen, wäre auch noch ein Wunsch, den ich hoffentlich irgendwann mal erfüllt bekomme! Wahnsinns Stimme - darüber waren sich alle einig.
Außerdem war Chris ein wirklich sehr nett. Er hat sich auch nach der Show noch jede Menge Zeit für Photos und Autogramme genommen, während seine Töchter um ihn herrum wuselten...
Was mir nicht gefallen hat, lasse ich jetzt großzügig weg. Denn Geschmäcker sind einfach verschieden.

Fazit: 
Insgesamt wars für mich vielleicht nicht der perfekte Musical-Jahres-Start aber auch kein wirklicher Fehlstart und ich freue mich auf viele weitere Veranstaltungen in 2011.


Set List:

Chris, Barbara und Thomas: "Ich will Dir nur sagen" aus Elisabeth
Thomas: "Dies ist die Stunde" aus Jekyll & Hyde
Barbara: "Ich gehör nur mir" aus Elisabeth
Chris: "Draussen" aus Der Glöckner von Notre Dame"
Thomas und Barbara: "Wenn ich Dein Spiegel wär" aus Elisabeth
Kyra: "Zipporahs Zuspruch"
Barbara und Chris: "Phantom der Oper" aus Phantom der Oper
Chris: "Musik der Nacht" aus Phantom der Oper
Sophia: "Wishing you were somehow here again"
Thomas und Sophia: "Mehr will ich nicht von Dir" aus Phantom der Oper
Laura: "Nur für mich" aus Les Miserables
Barbara: "Ich hab geträumt vor langer Zeit" aus Les Miserables
Chris: "Sterne" aus Les Miserables
Thomas: "Dunkles Schweigen an den Tischen" aus Les Miserables
Alle: "Lied des Volkes" aus Les Miserables

Teil 2:
Barbara: "Wein nicht um mich Argentinien" aus Evita
Thomas: "Heut ist der Tag" aus Die drei Musketiere
Chris: "Falke auf der Jagd" aus The Scarlet Pimpernel
Barbara: "Laziest girl"
Chris: "Was habe ich getan"
Barbara: "The Wizard an I" aus Wicked
Kyra und Laura: "Wie ich bin" aus Wicked
Chris: "Unstillbare Gier" aus Tanz der Vampire
Thomas und Barbara: "Totale Finsternis" aus Tanz der Vampire
Sophia, Kyra und Laura: "Wer kann schon ohne Liebe sein" aus Die drei Musketiere
Thomas und Barbara: "Written in the stars" aus Aida
Chris: "Gethsemane" aus Jesus Christ Superstar
Alle: "Thank you for the music" von Abba (Mamma Mia)



Dienstag, 4. Januar 2011

Vorschau: Raten wir mal, wer auf der Bühne stehen wird...(Musical Masquerade in Ibbenbüren)

Die Zeitschrift DaCapo hat sich etwas Interessantes ausgedacht:

Am 8.01.2011 findet in der "Schauburg" in Ibbenbüren ein ganz besonderes Musicalkonzert statt. Als erstes fragt man sich ja meistens - "Wer steht auf der Bühne"? Diesmal wird genau diese Frage auch gestellt, aber die Antwort bleibt man uns schuldig... denn das ist Teil des Ratespiels...

Künstler A: 
Er hatte vor Kurzem eine Premiere, in der er eine völlig andere Seite an sich selbst entdeckt. Hat vor ein paar Jahren in einem der emotionalsten Musicals überhaupt in Tecklenburg eine Hauptrolle gespielt und wohnt NICHT in der Nähe von Tecklenburg, sondern weiter weg. Er war auch letztes Jahr auf der Bühne in Tecklenburg dabei (Es ist aber so formuliert, dass man davon ausgehen kann, dass er nicht in einem der Stücke gespielt hat - zu vermuten ist also dass er bei der Pfingstgala gesungen hat) und er hatte mehrere Titelbilder auf der DaCapo.

Die Künstlerin
Auch sie stand schon mit einem sehr ausführlichem Interview in der DaCapo (schon länger her). Sie spielte in Tecklenburg in einem Klassiker mit (Rolle: Tochter) und hat auch in Bad Hersfeld gespielt und zwar in dem selben Stück in dem auch A gespielt hat - nur eben ein Jahr später in Bad H.

Künstler C
Bestes bekannt in Tecklenburg - eine Art "Lokalmatador". Er hat es zuletzt ca 1 1/2 Stunden von Tecklenburg entfernt "krachen" lassen. Er war ebenfalls schon auf dem Titel von DaCapo. Seine Rollen liegen zwischen "Genie und Wahnsinn".

Singen werden die Künstler Stücke aus "Les Miserables", "Tanz der Vampire", "Elisabeth", Scarlet Pimpernel", "Der Mann von La Mancha" oder "Phantom der Oper" und andere.

Die DaCapo weist aber extra daraufhin, dass sie explizit darauf geachtet hätten, dass alle Hinweise in dem Interview auf MINDESTENS zwei mögliche Künstler hindeuten können. Wer genau liest wird feststellen, dass beim Heranziehen von anderen Optionen auch durchaus noch andere Namen in Fragen kommen. So wurde, nur als Beispiel, nicht genau erwähnt, in welchem Zusammenhang einer der Künstler es in eineinhalb Stunden Entfernung "hat krachen lassen". Und noch ein Hinweis: Alle Künstler sind verpflichtet, falls Sie direkt darauf angesprochen werden, die Teilnahme am Konzert zu leugnen. Es bringt also nichts, alle möglichen Künstler anzusprechen, die Antwort wäre ohnehin: "Nein!" 

Wir haben Karten gekauft und sind SEHR gespannt, wer uns auf der Bühne begegnen wird! Infrage kommen vielleicht mehrere, aber besonders bei den männlichen Darstellern hab ich zwei sehr starke Vermutungen!

Insgesamt eine tolle Idee und das Programm hört sich auch gut an, also freue ich mich auf Samstag und bin gespannt wie ein Flitzebogen!!!