Mittwoch, 29. Juni 2011

Wicked XI, Oberhausen

Es war ja irgendwie klar, dass ich es nicht mehr bis zur Derniere im September aushalten würde. Wenn man "Heimweh" nach Oz bekommt, dann muss auch mal ein Spontanbesuch drin sein... Spontanaktionen sind eh meist die Besten und so konnte ich mal wieder eine tolle Show mit einer grandios guten Cast erleben.

Man könnte ja meinen, dass so einen Mittwochs-Show eher einen "Business as usual" Veranstaltung werden würde. Aber so habe ich es gar nicht empfunden. Im Gegenteil - es war eine total emotionale Show mit viel Gänsehaut und schönen Momenten.

Schlussapplaus
Cast:
Elphaba: Roberta Valentini
Glinda: Joana Fee Würz
Fiyero: Jonas Wahlin
Madame Akaber: Barbara Raunegger
Zauberer: Carlo Lauber
Nessarose: Janine Tippl
Dr. Dillamonth: Petter Bjällö
Moq: Ben Darmanin


Es war echt schön mal die besten Freundinnen Roberta und Joana in Kombination zu erleben. Bisher hatte ich Roberta nur einmal als grüne Hexe und dass war am Dernieren-Nachmittag, als sich Willemijn und so einige andere Cast-Mitglieder aus Oberhausen verabschiedet haben. Damals lagen viele Emotionen in der Luft... Aber auch diesmal hatte ich den Eindruck, dass Roberta wie keine andere ihre Rolle "mitfühlt". Wenn sie schon bei einer "stinknormalen" Wochentag-Vorstellung so intensiv mitgeht, dann mag ich mir gar nicht ausmalen wie aufwühlend die letzte Vorstellung im September werden wird. Kurz und Gut: Roberta hat mir mehfach eine totale Gänsehaut auf die Arme gezaubert. Ihr Spiel ist wirklich magisch und man merkt wie sehr sie die Rolle liebt und lebt.

Joana hat mir auch wieder sehr gut gefallen. Ich könnte mich über soviele Glinda-Szenen immer wieder aufs neue köstlich amüsieren und auch Roberta konnte sich häufig genug auch das Grinsen nicht verkneifen. Einfach klasse. Der Catfight hat mir diesmal besonders viel Spaß gemacht. Es waren wirklich vorallem die Szenen von Glinda und Roberta zusammen, die besonders toll waren - Da passt einfach die Chemie und das merkt man in jeder einzelnen Sekunde. "Wie ich bin" war so schön! Ich war mehr als verzaubert.

Als Fiyero stand an diesem Mittwoch Jonas Wahlin auf der Bühne. Die Schweden haben es drauf. Jonas macht da keine Ausnahme. Gesanglich ist er toll und auch darstellerisch konnte er wiedermal überzeugen. Optisch gesehen hat er diesmal (neben Roberta) viel mehr her gemacht. Was für ein Unterschied, wenn er nicht einen Kopf kleiner als Elphaba ist.

Zum erstenmal hatte ich diesmal auch einen "neuen" Dr. Dillamonth. Petter Bjällö schlüpfte an diesem Abend in die Rolle des Ziegenbocks. Rein optisch war nicht viel Unterschied zu erkennen - in Kostüm und Maske sehen sich wohl alle Dillamonth sehr ähnlich... Am Spiel konnte man aber doch ein paar Unterschiede erkennen. Petter wirkte sehr engagiert - ich weiß nicht wie ich es sonst beschreiben soll... Man hatte einfach das Gefühl, es sei ihm ein dringendes Anliegen seinen Schülern etwas beizubringen. Auch gesanglich mochte ich ihn gern und würde mir wirklich wünschen ihn einmal in der Rolle des Zauberers erleben zu dürfen, denn die Dillamonth-Rolle ist ja leider etwas klein.

Zur weiteren Cast muss ich nicht viel sagen: Die Rollen waren gewohnt gut besetzt und keine Überraschung.

Zu Wicked zu fahren und ins Land Oz einzutauchen ist wie "nach Hause kommen". Ich werde die Hexen wirklich vermissen. Bis September ist es nicht mehr lang und ich kann nur immer wieder betonen, wie schade ich es finde, dass die Zauberwelt für Dirty Dancing das Metronom räumen muss. Ich freue mich sehr auf die Derniere, aber es ist eine Schande, dass ein so wundervolles Stück wie Wicked abgesetzt wird! Basta!  


 PS: Ich hatte versprochen diesmal was zu meinem Sitzplatz zu schreiben... Ich saß diesmal in der 6. Reihe links und war sehr zufrieden. Von der Entfernung her war es völlig  in Ordnung und da das Stück auch ein bißchen linkslastig ist, war der Randplatz auch  noch gut. Bei Kulisse und Akkustik muss man ein paar kleinere Abstriche machen, aber Preis-Leistungsmäßig kann ich mich nicht beschweren! :)

Weitere Wicked-Berichte: HIER

Samstag, 25. Juni 2011

Crazy for You, Tecklenburg (Premiere)

Dieses Jahr hat Tecklenburg ein Tanzrevue-Musical auf die Freilichtbühne geholt.
Es wird gesteppt und getanzt was das Zeug hält. Interessante Stückauswahl - Ich war ja doch ein bißchen im Zweifel, wie man das in dieser Location umsetzen kann. Doch - um mal wieder das Fazit vorweg zu nehmen: Die Inszenierung ist durchaus gelungen, das Publikum war insgesamt sehr angetan und hat viel gelacht und applaudiert. Mein Fazit lautet allerdings auch, dass ich persönlich mit der Geschichte und der Musik nicht so viel anfangen kann.
Aber erstmal für alle, die das Stück noch nicht kennen, eine kurze Zusammenfassung um was es geht.


Die Geschichte spielt in den 20er Jahren (?) in Amerika. Bobby Childs Traum ist eine Karriere am Broadway, doch er entstammt einer reichen Bankersfamilie und seine dominante Mutter hat ganz andere Pläne mit ihm.
Nachdem Bobby bei einem Vortanzen bei Produzent Zangler gescheitert ist, schickt sie ihn mit einem Auftrag der Bank nach Deadrock in Nevada in die Wüste.
Er soll dort die Schulden eintreiben, die ein kleines Theater gemacht hat und den Laden entgültig schließen.
Doch kaum angekommen verliebt er sich schon in die Tochter des Intendanten, die schöne Polly.
Um ihr zu imponiern und um das Theater vor dem Bankrott zu bewahren, verkleidet er sich als Produzent Zangler und holt die Zangler-Tanzgirls nach Deadrock. Dort will er eine Show produzieren und Touristen anzulocken.
Dafür müssen die Girls den Cowboys allerdings erstmal das tanzen und steppen beibringen.
Außerdem kommt es zu allerlei Verwirrungen als sich Polly in den falschen Zangler verliebt und kurze Zeit später sowohl Bobbys Verlobte als auch der echte Zangler in Deadrock auftauchen.

Quelle: www.buehne-tecklenburg.de

 Die Geschichte ist meiner Meinung nicht gerade die Neuerfindung des Rades. Aber viele Musical-Geschichten sind eher einfach und vorhersehbar gestrickt. Die Frage ist, was man draus macht, denn auch eine simple Story kann durchaus unterhaltsam sein.
Bei Crazy for you muss ich allerdings sagen, dass mir die Handlung stellenweise etwas unausgegoren vorkam.
Wie soll ich das näher beschreiben? Vieles passierte irgendwie "hoppla-hopp". Bobby verliebt sich auf den ersten Blick. Polly tanzt und küsst ihn in den ersten fünf Minuten. Danach verliebt sie sich in Zangler. Warum weiß kein Mensch. Genauso ist es bei den anderen Paaren die sich finden. Alles geht etwas schnell und erschien mir oft sehr sprunghaft.

Die Musik und Tanzszenen möchte ich jetzt nicht wirklich kritisieren. Es ist natürlich Geschmackssache, ob einem so ein Revue-Musical liegt oder nicht. Ich wollte es ausprobieren, auch wenn ich von Anfang an die Vorahnung hatte, dass es nichts für mich sein würde und so war es dann auch.
Ich kann zwar erkennen, dass die Darsteller ihren Stepptanz beherrschen. Klang gut und sah auch gut aus, ist aber trotzdem einfach nicht so meins. Ich hab mich mehrfach dabei erwischt, wie ich in Gedanken weggedriftet bin und bei langen Tanzszenen nicht mehr bei der Sache war. Da der Rest des Publikums aber jedesmal in Begeisterungsstürme ausgebrochen ist, scheint es vielen Leuten anders gegangen sein. Deshalb muss wirklich jeder für sich selbst entscheiden ob er die Revue-Szenen mag oder nicht. Genauso ist es bei der Musik. Mag mans oder mag mans nicht...

Von den Darstellern hat mich vorallem Filipina Hennoch überzeugt. Ihre klare, schöne Stimme war sehr angenehm zu hören. Gesanglich und schauspielerisch machte sie einen sehr guten Eindruck.
Marc Seitz als Bobby war für mich leider nicht der neue Stern am Musical-Darstellerhimmel. Er hat eine solide Leistung abgeliefert und seine Imitation des Produzenten Zangler war durchaus unterhaltsam - insbesondere in der Szene im zweiten Akt wo beide Zanglers aufeinander stoßen. Doch wirklich vom Hocker gerissen hat er mich nicht.

Quelle: www.buehne-tecklenburg.de
Die weiteren Rollen waren gut besetzt und gespielt. Sehr traurig war ich darüber, dass wirklich große Darsteller mit tollen Stimmen teilweise in Sprech-Nebenrollen abgeschoben wurden.
Reinhard Brussmann, der schon in vielen Musicals überzeugen konnte (Jekyll & Hyde, Bonifatius, Les Miserables), durfte hier nur ein paar Sätze sagen und ein paar (zu)wenige Takte singen. Sehr schade!!! Wie schon bei Jana Stelley in West-Side-Story im letzten Jahr wird da wieder großes Potential verschwendet.

Quelle: www.buehne-tecklenburg.de
Mein Urteil fällt insgesamt eher durchwachsen aus. Das Stück war gut inszeniert auch wenn die Story einige Schwächen hatte. Tanz und Musik waren nicht mein Fall, wobei ich mir vorstellen kann, dass es vielen Zuschauern gut gefällt, denn das Tecklenburger Publikum war augenscheinlich sehr begeistert.
Deshalb kann ich jedem nur raten, es selber auszuprobieren. Mir war von vorneherein klar, dass "Crazy for you" es bei mir eher schwer haben würde. Aber ich wollte dem Stück trotzdem eine Chance geben. Ich hab nicht bereut hingefahren zu sein, aber es wird bei dem einen Besuch bleiben.

Zum Schluss aber noch ein Lob an alle Mitwirkenden: Hut ab, dass bei dem nieseligen, nebligen, feucht-kalten Wetter gespielt wurde, als sei herrlichster Sonnenschein. Es war wirklich kein schönes Premieren-Wetter, aber es wurde das Beste draus gemacht! Dafür wieder mal meinen ganzen Respekt!

Dienstag, 21. Juni 2011

SOS in der Villa (Multi)Media - Klappe die 10. (Jetzt wirds zweistellig)

Dienstag... Am Tag vor dem Tag vor dem Feiertag! Schlauer Termin, aber gut - wir waren natürlich trotzdem dabei!
 Vermutlich ist jetzt tatsächlich erstmal Sommerpause, denn Patrick ja ab Juli wieder in Jesuslatschen auf der Freilichtbühne sein Unwesen treibt.

Al Capone - Das Musical

Location:
In Wupptertal hatten Patrick und Co. ja schon 3 mal Heimspiel. Diesmal fand das Konzert aber nicht im Cronenberger Tic-Theater statt, sondern in der Villa Media.
Schon beim reinkommen kriegten wir große Augen. Eine Multimedia-Show war angekündigt und so war es auch. Schon vor dem Konzert wurden mittels Projektion riesige Bilder an die beiden Seitenwände geworfen. Sehr schick!


Auch sonst machte die Location Eindruck. Ein ziemlich langer "Laufsteg" führte von der Bühne bis ins Publikum. Vorne gab es einige Tische und im hinteren Teil waren Stuhlreihen aufgebaut. Ein volles Haus garantierte wieder gute Stimmung und die Videoprojektionen auch während des Konzertes - sorgten für eine ganz besondere Stimmung.


Mal wurde das Geschehen auf der Bühne dokumentiert, mal waren es Spielkarten, Jetons, Kerzen, Feuerwerk, Regentropfen oder sonstige bildliche Untermalung der jeweiligen Songs und so wanderte der Blick oft auch zur Seite.

Special Guests:
Der Dienstagstermin war möglicherweise doch gar nicht so schlecht gewählt. Warum?! Mittwochs bis Sonntags haben viele mögliche Gäste schon eigene Spieltermine und es ist viel schwerer jemanden zu finden, der Zeit hat. Diesmal konnte Patrick sogar mit zwei großartigen Sängerinnen aufwarten.
Die eine - Melanie Gebhard - war schon vorher auf der SOS-Facebook Seite angekündigt worden. Wieder eine grüne Hexe aus Oberhausen. Wundervoll - Grün passt gut zu SOS.


Wie schon Roberta Valentini, Sabrina Weckerlin und Jana Stelley überzeugte auch Melanie das Publikum davon, dass die SOS-Wicked-Kombi großartig zusammen passt.

Als zweiter Special Guest war Isabell Classen mit von der Partie. Sie hat mit Patrick zusammen Kassel bei den ABBA-Shows gerockt.



Ich hab mich sehr über das Wiedersehen und Wiederhören gefreut und Isabell schien auch ne Menge Spaß an dem Konzert zu haben.

Chris Vega ist natürlich kein Specialguest, sondern wichtiger Bestandteil der Band, trotzdem möchte ich an dieser Stelle gerne ein Video posten. Hin und wieder darf er nämlich auch mal Solo ran und diesmal war es wieder soweit. Spontan und absolut lohnend und somit very special :)


Schön auch die anderen drei Jungs die Backround-Vocals singen zu sehen und hören (sogar Chris Dagger durfte mitmachen).

Programm/Fundstücke:
Neben altbewährten Songs gab es diesmal auch ein paar neue Lieder. Neu dabei waren zum Beispiel "Viva la Vida" von Coldplay und "Free falling" von Tom Petty.


Während Chris Dagger und Chris Vega wieder aus Büchern vorlasen (letzterer ist nach wie vor auf dem Feldzug Dietmar Wischmeyer bekannt zu machen), brachte Tim diesmal einen Buchstaben mit. Sein Fundstück der Woche war ein "B". Seit dem 11.06. hatte er sich auf die Suche danach gemacht und es endlich gefunden...


Ihr erinnert euch? Damals gab es Strompropleme... Diese sind jetzt aus der Welt geschafft, denn nun ist das B ja auch wieder da.
Da es diesmal ja Multimedial zuging, konnte Patrick aus seinem Comedy in the Dark diesmal eine Video-Show. Gelacht werden durfte über eine Zahl, die nun eine völlig neue Bedeutung bekommt: 13.
Das Radkäppchen und der böse Golf  ist mit Bildern auch sehr lustig... Gut, dass ich den Humor teile - Ich lache immer noch über "Zünd-kerzen an, ich werde dich in den Schnee-ketten" :) oder auch - wie passend: "ESSO-S" bei 1:45 minuten ist ne wunderbare Überleitung zum  nächsten Thema...

Der Sonderaktion:
Vor ein paar Wochen hatte Patrick via Facebook dazu aufgerufen lustige Bilder zum Thema SOS an die eigens dafür eingerichtete e-mail Adresse einzusenden. Viele dieser Bilder wurden in der Pause auch schon an die Wand geworfen. Da waren auf jedenfall viele tolle Bilder dabei.


Aber die Bilder, die es auf das Siegertreppchen geschafft hatten, wurden dann während der Show bekanntgegeben.
Platz 3 ging an Nadine B. mit ihrem Stopp an der SOS-Säule auf der Autobahn *rock n roll*
(Ein Foto hab ich leider nicht, weil es nicht auf der FB-Seite gepostet wurde, ich versuchs aber nachzureichen).
(c) Tatjana P.
Platz 2 ging an Tatjana P. mit ihren SOS Buchstabennudeln. Extra eine schmackhafte Suppe zu kochen hat nicht nur Patrick imponiert :)

(c) MariAnne H.
und Platz 1 und somit das Sieger-SOS-T-Shirt erhielt Marianne mit ihrem mutigen Sonnencremebild. Wörtlich: Das hätte man ignorieren müssen, oder es hat Platz 1 verdient - Wir haben uns für Platz 1 entschieden.


(c) Manuela B.
Es wurden außerdem zwei Sonderpreise verliehen. Einen "Teenie-Preis" für eine angemalte Wand und einen "Fleißpreis" für besonders viele eingesandte Bilder zum Thema.

Fazit:
Schön wars, lustig wars - Ich würde gerne sagen bis zum nächsten Mal, aber leider ist das nächste SOS wieder im fernen Freistaat. Das wird diesmal wohl nix werden. Nachdem ich bei 10 von 11 SOS Konzerten dabei war, wird das ein ganz komisches Gefühl sein.

Wer will nochmal - Wer hat noch nicht?

Am 28. + 29.10.2011 wird wieder der Keller 2 in München gerockt - Diesmal leider ohne nachtschwärmerischer Anwesenheit - Es muss also jemand anderes über die Ereignisse in Bayern berichten.

An Silvester ist ein SOS im Chicago33 in Essen geplant. Bis dahin heißt es für mich jetzt erstmal SOS-freie Zeit. Mal sehen wie mir das bekommt. Für den Blog heißt es, es wird wieder abwechslungsreicher :)
Karten gibt bzw. wird es bei www.tixoo.com geben.

Wobei abwechslungsreich ist es bei den Stromlosen eigentlich ja auch!
Das dürfte ja mittlerweile hinglänglich aus meinen Berichten bekannt sein.

Freitag, 17. Juni 2011

Scarlet Pimpernel, Bielefeld zum Zweiten

Im Gegensatz zum letzten mal, wusste ich bei diesem Besuch des Bielefelder Theaters schon was mich bei Scarlet Pimpernel erwartet. 
Die erste Show hatte mir so gut gefallen, dass ich das Stück und vorallem Veit Schäfermeier noch mal sehen wollte, bevor die Spielzeit nächsten Monat beendet sein wird.
Ich kann wirklich nur jedem empfehlen den letzten Termin im Juli zu nutzen und sich das Stück anzusehen.


Das Stück ist wahnsinnig unterhaltsam und hält auch musikalisch einige Bonbons für den Zuschauer und Zuhörer bereit. 
Die Darsteller sind wirklich gut. Besonders hervorheben muss ich aber -den bereits oben erwähnten- Veit Schäfermeier, ohne den das Stück nur halb so gut wäre. Er passt in seine Rolle wie der berühmte Pott auf den Deckel (ach nee, andersrum!!). Karin Seyfried und Alexander Franzen in den weiteren Hauptrollen können da nicht so ganz mithalten. Aber wenn Veit als "Pimpernel" die Bühne betritt, bleibt kein Auge trocken. Ob vor Lachen oder aufgrund seiner grandiosen Gesangsleistung - man kommt wirklich auf seine Kosten.
Ich will nicht zuviel schreiben, denn meinem Blog vom November ist wenig hinzuzufügen... (den Link dazu findet ihr HIER) und kann nur betonen, dass es wieder eine grandiose Show war. 
Die Kulisse ist teils etwas gewöhnungsbedürftig, Karin liegt mir gesanglich nicht so - auch in anderen Rollen könnte ich mir teils passendere Darsteller vorstellen, aber das alles zum Trotz: ES LOHNT SICH!!!

Montag, 13. Juni 2011

Pfingstgala 2011, Tecklenburg

Gut, gut - Ich schreib ja "schon". Monate später... Aber ich werde jetzt in meinem Gedächtnis kramen und hoffentlich dann doch mal diesen Bericht hier abschließen.

Tecklenburg...........
Irgendwie ist nach Tecklenburg fahren immer son bißchen wie "nach Hause kommen" - Ich kanns nicht beschreiben. Dabei bin ich eigentlich ein Spätzünder, denn es hat mich erst im Sommer 2009 erwischt. Aber seit dem komme ich regelmäßig und immer wieder gerne in das alte Gemäuer.
Die Freilichtbühne hat einfach einen ganz eigenen und sehr besonderen Charme, dem man schnell erliegt und so konnte ich es kaum abwarten bis mit der Pfingstgala endlich wieder die neue Saison eingeleitet wurde.

Ich habs ja echt schon vermisst - Tagelang beobachtet man die Wetter-Seiten im Internet (besonders, wenn man wie diesmal PK 3 - d.h. die potenziellen Regenplätze gebucht hat).
Für den Pfingstmontag war eine Regenwahrscheinlichkeit von 80 % angesagt gewesen. Also wurden sämtlich Regenabwehrutensilien eingepackt und den Berg hochgeschleppt. Doch wie so oft blieb mir und uns der Wettergott treu und drohte nur einmal flüchtig und sehr halbherzig mit ein paar Tropfen. Insgesamt blieb es durchweg trocken und zwischenzeitlich kam sogar die Sonne raus. Nicht zu warm, nicht zu kalt - absolut freilichbühnentaugliche äußere Bedingungen.


Die Liste der Solisten konnte sich sehen und  hören lassen. Dieses Jahr lockten wieder große Namen, die Zuschauer nach Tecklenburg und die Pfingstgala war zum ersten mal bis auf den letzten Platz ausgebucht.

Vor der Show wurden Programm-Zettel verteilt. Eine wirklich tolle Sache - ich lass mich zwar auch gerne überraschen, aber als spätere Erinnerung und als Gedächtnisstütze für vergessliche Blogschreiberinnen ist es fantastisch.
Ein Blick auf die Songliste macht schnell klar, dass Tecklenburg seinem Motto treu bleibt: Im ersten Teil Musical im zweiten Teil vorallem Pop. So hatte ich mir das vorgestellt und so war es auch eine tolle Mischung. Unterbrochen wurde der abwechslungsreiche Reigen vor allem im ersten Teil allerdings allzu oft von allzu langen Reden des Intendanten Radulf Beuleke. Für meinen Geschmack wars ein bißchen zuviel "Unterbrechung", aber seis drum - Im zweiten Teil hat dann vorallem Sascha Th.G. Krebs das Wort übernommen, was der Show gut tat!

Sascha Krebs, der seit 15 Jahren bei jeder Pfingstgala dabei ist hat das entertainen tatsächlich im Blut und auch gesanglich hat er mir sehr gut gefallen. Ob Solo (This is who you are aus einem Konzeptalbum für "Beethoven's last night") oder im Duett mit Pia Douwes (Kind of Magic) oder Jan Ammann (Torn Picture), der Mann kann singen.



Ganz weit vorne in Sachen Show war natürlich auch wieder Herr Stanke. Der hat gleich bei seinem ersten Lied das Publikum zum Zusammenbrechen gebracht! Auch wenn der "Running Gag" keine Texte zu können ganz objektiv betrachtet gar nicht so lustig ist (Man möchte machmal schreien: Mensch, lern sie doch mal!), hat er mal wieder das absolut Beste draus gemacht!
Sein erstes Solo war "Les Temps des Cathedrales" aus Notre Dame de Paris -  Und um nicht nur Text und Aussprache "Ich sprechen kein Wort französisch" richtig hinzubekommen, sondern auch ein bißchen Schleichwerbung geschickt zu platzieren, holte er sich einen lebenden Notenständer namens Janice auf die Bühne.


Ja - gute Werbung, klasse Idee!
Zum Lied: Richtig - er spricht kein Wort französisch... Keine Ahnung was er da genau gesungen hat und egal welche Sprache er zu immitieren versucht hat... Das ist letztendlich auch egal: Es klang toll!
Und Janice durfte zum Dank das T-Shit behalten (Herr Stanke, hattest du das nicht selber in München geschenkt bekommen?! Ich meine mich dunkel zu erinnern^^) und bekam obendrein noch 2 Karten für das nächste SOS Konzert in Wuppertal am 21.06. in der Villa Media (nur um es nochmal erwähnt zu haben).
So unterhaltsam kann Werbung sein!

Im weitern Verlauf der Show gab es dann aber auch durchaus ernsthaftere Töne. "Gethsemane" aus Jesus Christ Superstar durfte natürlich nicht fehlen.


Leider hat er es wieder auf englisch gesungen, so dass ich mir immer noch kein Bild von der deutschen Version machen kann. Doch tief in meinem Herzen will ich es sowieso immer und immer nur auf englisch hören, denn das englische Original hat die nötig Power und Aussagekraft, die dieses Lied braucht. Ich hoffe inständig, dass dies durch eine Übersetzung nicht verwässert wird. (Anmerkung: Dieser Teil des Berichts stammt noch aus Juni^^ Schön, dass die Übersetzung ins deutsche dann doch in Ordnung geht)
"Falling Slowly" und "Hold the Line" dürfte SoS'lern auch hinlänglich aus Patricks Munde bekannt sein und machten sich im Tecklenburger Gemäuer äußerst gut!

Das oben erwähnte "Falling Slowly" wurde als Duett mit Sabrina Weckerlin gesungen. Auch dieses Lied dürfte SOS-Freunden und Menschen mit guten Film-Geschmack bereits bekannt sein. Das Oscarpremierte Lied aus dem Film "Once" ist einfach immer wieder wunderschön. Eine schlichte Melodie ohne viele Schnörkel, aber dafür mit viel Gefühl. Genau das richtige Lied für die Kulisse.


Sabrina durfte natürlich auch Solo ran und verzauberte das Publikum mit zwei weiteren tollen Liedern. Zum einen gab sie ihre Version des Gnarls Barkley Songs "Crazy" zum besten. Ein Lied, das den Eindruck machte, als sei es nur für sie geschrieben. Genauso war es mit "Einsames Gewand" aus dem Musical "Die Päpstin" und ich verwette meine Päpstin CD darauf, dass eben dieses Lied tatsächlich Sabrina auf den Leib geschrieben wurde.


Falls nicht - dann hat es sich Sabrina derart zu Eigen gemacht, dass ihr mir meine CD lassen solltet. Gänsehaut in der Frühlingssonne! Und das Publikum schmolz dahin!

Filipina Hennoch und Marc Seitz stellten sich und das Stück "Crazy for you" dem Publikum vor ("Kann ich bleiben"). Ende des Monats ist die Premiere dieses Revue-Musicals und hier bekam man schonmal einen Vorgeschmack auf das, was uns erwarten wird: Viel Steptanz, eine gesanglich erstklassige Hauptdarstellerin und ähm ja - viel Steptanz. Ich weiß noch nicht, ob mich das Stück von der Holzbank reißen wird - Revue-musicals sind generell eher nicht so meins. Filipina fand ich gesanglich ("Don't rain on my Parade" aus Funny Girl) aber stark und mochte auch wie sie auf der Bühne agierte. Bei Marc Seitz bin ich noch unentschlossen.


Gesanglich konnte er mich mit "I will talk and Hollywood will listen" nicht so recht überzeugen. Es bleibt also abzuwarten, wie er sich in der Rolle des Bobby Child macht.

Bei Crazy for You spielt dieses Jahr auch wieder Anne Welte, die man ja schon zum Tecklenburger Urgestein rechnen muss.


So durfte sie natürlich auch auf der Pfingstgala nicht fehlen. Sie sang "Cabaret" aus Cabaret und Shirley Basseys "If I never sing".

Ebenfalls nicht aus Tecklenburg wegzudenken ist natürlich Marc Clear, der in 2011 wieder Regie führt (Jesus Christ Superstar) und als Darsteller den Pontius Pilatus singen und spielen wird.


Im ersten Teil der Gala sang er "Your raise me up" von Josh Groban und im zweiten Teil "Hallelujah" von Leonard Cohen. Marc ist als Darsteller großartig und hat ein Händchen für Regie und Inszenierung. Keine Frage! Ein riesen Entertainer bei Konzerten ist er meiner Meinung nach aber nicht und so sind mir seine Performances auch nicht nachhaltig im Gedächtnis geblieben.

Ein ganz anderes Kaliber ist das schon Pia Douwes. Ihre Freilichtbühnenerfahrungen in Tecklenburg beschränken sich zwar eher auf Pfingstgalaauftritte, die jedeoch haben es in sich. Zum ersten mal hab ich von ihr den Titelsong aus "Rebecca" gehört und muss sagen, dass sie mich mit ihrem Auftritt schon beeindruckt hat.


Auch im Duett mit Sascha Krebs bei "A kind of Magic" von Queen wußte sie zu überzeugen. Der größte Kracher war allerdings "Man I feel like a woman" von Shania Twain, wo sie zeigen konnte, dass sie auch in Hot Pans immer noch eine sehr gute Figur macht. Einzig "Totale Finsternis" hätte sie meiner Meinung nach lassen sollen. Klar, sie ist eine großartige Darstellerin und kann in fast jede Rolle schlüpfen. Aber ehrlicherweise sollte man zugeben, dass die Sarah aus Tanz der Vampire nicht ihr Metier ist. Dieses Duett hätte ich mir so sehr von Jan Ammann und Sabrina Weckerlin gewünscht. Immerhin ist dieser Song grade durch Sabrinas Mitwirken ein Highlight auf Jans Solo CD.

Apropos gute Figur... und apropos Jan Ammann! Ein großer Teil des Publikums freute sich und erwartete den Vampirgrafen mit Spannung. Als er besetzungsmäßig für die Pfingstgala bekannt gegeben wurde, war ich doch recht erstaunt. Jan in Tecklenburg? Naja, warum eigentlich nicht.
Ein bißchen schade fand ich, dass er "mal wieder" die "Unstillbare Gier" singen durfte/sollte/musste. Klar ist der Graf "seine" Rolle, aber ein bißchen mehr frischen Wind hätte ich mir schon gewünscht. Immer wenn Jan irgendwo auftritt, singt er dieses Lied - Immer wenn er dieses Lied singt, ist er perfekt. Immer wenn er perfekt ist, wird es meiner Meinung nach ein bißchen langweilig. Naja, ist Geschmackssache. Ich hätte mir gewünscht er hätte mehr Facetten von sich zeigen dürfen.


Immerhin durfte er endlich auch mal "Torn Picture" live performen und dann noch im Duett mit Sascha Krebs. Dieser Auftritt war klasse und ich hab mir wirklich darüber gefreut.

So - Die Solisten hab ich dann soweit "abgearbeitet". Bleibt noch kurz etwas zu den Backroundsängern zu sagen: Diesmal waren es Esther Mink, die sich vor 3 Jahren um die Rolle der Jane beworben hatte, Hakan T. Aslan, der jedem der schonmal in Tecklenburg war vermutlich bereits im Ensemble der Sommerstücke aufgefallen sein dürfte und Jan Altenbockum.
Die Musiker standen unter der Leitung von Klaus Hillebrecht, der in Tecklenburg allsommerlich den Taktstock schwingt und sich hier sogar hin und wieder mal zu Wort melden durfte. Scheint ein sehr netter, lustiger Typ zu sein.

Neben den Solonummern gab es auch einige Ensemblenummern bei denen die Solisten zusammen auf der Bühne standen. Die komplette Setliste werde ich im Anschluss an den Bericht posten.

Insgesamt war es ein abwechlsungsreicher Abend mit tollen Künstlern. Vergleicht man diese Gala mit der Sommernacht in Dinslaken muss man allerdings leider sagen, dass trotz ähnlicher Besetzung in Tecklenburg ein bißchen der "Pep" fehlte. Vielleicht lag dies vorallem an der Totmoderierung (besonders im ersten Teil) durch den Intendanten. Nichts gegen ihn - denn er macht einen prima Job und sorgt seit Jahren dafür, dass Tecklenburg die größte und angesehenste Freilichtbühne Deutschlands ist. Vor dieser Leistung kann und sollte man sich tief verbeugen. Trotzdem - Moderieren ist nicht seine Stärke. Mehr als einmal hab ich mir gewünscht, dass doch bitte bald das nächste Lied folgen soll und nicht schon wieder ausschweifend auf Künstler und was auch immer hingewiesen werden muss. Das war zum Teil zu gewollt witzig und dadurch eher ungewollt komisch... Versteht ihr was ich meine?
Aber so ist es eben... Vergleiche sind immer subjektiv. Halten wir fest: Die Pfingstgala ist die Pfingstgala und die Sommernacht ist die Sommernacht! Und das ist auch gut so.

Ich hatte einen schönen Abend und durfte endlich, endlich wieder Tecklenburger Freilichtbühnenluft schnuppern. "Ah unverkennbar! Nirgends duftet der Sommer so herrlich wie hier in Tecklenburg - Wie hab ich es vermisst"!

Auf eine tolle Saison 2011!!!! Ich freu mich drauf!


Setlist:



Samstag, 11. Juni 2011

SOS mit Notstrom! (Schon die 9. Klappe? *Verrückt*)

Bevor ich gleich schon wieder zum nächsten Event fahre, erstmal noch ein paar Zeilen zur SOS Show am Samstag.
Wie jeder mittlerweile wissen dürfte, steht die Abkürzung SOS für alles außer "ohne Strom" :) Trotzdem hatte es eine gewisse Komik, als wir vom leckern Buffet zu unseren Plätzen wechseln wollten und ein Schild darauf verwies, dass das Konzert eine halbe Stunde später anfangen würde: Wegen Stromproplemen :). Ja nee, ist klar! Aber ein Blick in den Raum bewies, dass tatsächlich alles dunkel war und nur von Kerzen beleuchtet wurde. Unplugged wär ja schön, aber mit über 100 Zuschauern und ohne Licht wohl doch eher etwas suboptimal.


Hinter den Kulissen wurde also fieberhaft nach einer Lösung gesucht und so ca. viertel nach Acht konnte es dann auch tatsächlich los gehen.

Die Location
Das Chicago33 als SOS-Betriebsstätte dürfte ja mittlerweile hinlänglich bekannt sein, denn es war ja nun schon das vierte mal, dass das Event hier über die Bühne ging. Doch diesmal war aus oben genannten Gründen vieles ein bißchen anders.
Die Kerzen konnten zwar ausgepustet werden, denn zumindest ein Teil des Stroms lief wieder. Trotzdem blieb es einigermaßen schummrig, denn entweder hatte die Beleuchtung einen Knacks bekommen, oder sie lief nur auf Notstrom - jedenfalls war die Bühne nur zum Teil ausgeleuchtet und so war alles in ein etwas anderes Licht getaucht.

Herr Vega gespenstisch

Behelfsmäßig gab es ein paar Tisch- und Stehlampen und auch eine kleine Taschenlampe kam später am Abend noch zum Einsatz.
Das Publikum hats nicht gestört - Es war mal wieder eine super Stimmung... Und nein, niemand hat es übel genommen, dass es etwas später los ging. Dafür hat es dann ja auch eeetwas später geendet. Um genau zu sein 2 Stunden 50 Minuten netto Spielzeit später - mit Pause also weit über 3 Stunden. Wer früh ins Bett will, sollte also besser nicht zu SOS gehen - oder vielleicht grade: Noch nie fiel wach bleiben leichter :)

Was macht man denn in 3 Stunden Konzert - außer singen und Blödsinn erzählen?! Ja richtig, schwitzen und Kalorien verbrennen. Ist es schon ein Fundstück? Egal... Patrick hatte jedenfalls einen Pulsmesser dabei, um mal zu schauen wieviele Kalorien man so an einem Konzertabend verbrennt. Ergebnis: 2026. Das ist genausoviel wie 1013 "Tic Tac" - Glaub ich das jetzt?! Das wär ja was: Wenn ich als Publikum nur halb soviel verbrauche, dann hätte ich in der Pause ja nochmal ordentlich am Buffet zuschlagen können - wieder seeeeehr lecker übrigens - allerdings hatten diese Windbeutel/Nutella/Sahne Kugeln garantiert ähm soviele Kalorien wie 1014 "Tic Tac" und damit ist meine ganze schöne Rechnung wieder im Eimer...
Apropos Eimer...

Special Guest
Ich würde jetzt eigentlich relativ zügig zum Special Guest des Abends kommen, leider war es diesmal ein SOS: Stanke ohne Specialguest.
So ganz stimmt das zwar nicht, denn im zweiten Teil präsentierten die Jungs Lea Christin (bitte korrigiert mich wegen der Schreibweise), die im Cast von Patricks Regie-Debüt, dem kleinen "Horrorladen" im Tic in Wuppertal dabei war. Sie studiert an der GMA (German Musical Academy) in Osnabrück. Ihr "Soulmate" kam ein bißchen schüchtern rüber, war aber schön gesungen.


Es wurde schon hin und her spekuliert, warum sie den Natascha Bedingfield-Song gesungen hat, den sonst üblicherweise Patrick singt. Vermutlich, weil sie erst kurzfristig gefragt wurde?! Jedenfalls sang sie nicht "Rolling in the deep", der bei anderen SOS-Konzerten für den weiblichen Gast vorgesehen ist. Warum? Verdammt hoch... Aber Patrick wär nicht Patrick wenn er die Herausvorderung nicht annehmen würde. "Ich mache heute alle Special-Guest Lieder selber!".


Ich glaube, wenn die 2026 Kalorien stimmen, dann würde ich ein Großpackung Tic Tac darauf wetten, dass ein beträchtlicher Teil davon bei diesem Lied dran glauben musste.

Songs
An der Setliste wurde wenig verändert. Genauer gesagt - Es wurde im großen und ganzen die Setlist aus München übernommen, denn hinter den Special-Guest-Liedern stand noch der Name "Sophie" - Mir entgeht nix... Übrigens scheint das Motto diesmal tatsächlich "Wer probt ist feige!" gewesen zu sein, denn sonst wär den Herren wahrscheinlich aufgefallen, dass "Silent Lucidity" in München nicht auf dem Programm stand und somit sicher auch der Text aussortiert war...


"Zum Glück ist keine Presse da" (nee, nur ne Blogschreiberin, aber die ist ja gekauft^^) Nee, im ernst - es ging ja dann auch ohne Text und das Lied ist so toll!!! Ich bin zwar mittlerweile langsam schon dafür, dass mal ein neues Programm für den Ruhrpott her muss. Manche Nummern sind mittlerweile echt ausgelutscht und gehören in die Mondumlaufbahn (ich glaub, der Mond hat gar keine) geschossen. Queensryche darf/kann/soll und muss aber gerne bleiben :)  Erstmals auch mit Chris' E-Gitarre. Ich danke Gott für Strom! Das klingt echt klasse!
Noch was besonderes?! Äh ja - Hollywood Hills wurden angespielt, der Rest sollte vielleicht dann doch nochmal zusammen mit dem Refrain geprobt werden, aber geiles Lied. Würde sich sicher lohnen! Genauso hat das scherzhaft angespielte "Eye of the Tiger" Lust auf mehr gemacht. Das wäre ja dann bald vielleicht sogar ein Musical-Song (Wer zum Teufel braucht ein Rocky-Musical?! Aber das nur nebenbei). Ansonsten hier nochmal in Großbuchstaben: Ich will mal was aus RENT!!! Aber bevor ich jetzt anfange meine Wunsch-Set-Liste für ein neues Programm zu schreiben: Nächste Kategorie!!!

Das Fundstück der Woche
Angefangen hat diesmal Chris Dagger, der seit München auch reden darf (und aus dem "Hinterhalt" auch mal gut austeilt!) Ich mag ja seine trockene Art!
Leider ist er nach der Eier-Geschichte vom letzten mal nicht zu Obst und Gemüse übergegangen, aber ein paar schwachsinnige Gesetze aus dem "Raumübergreifenden Großgrün" und schwerwiegende Fragen à la: Wie groß ist die Banane und wem gehören eigentlich Bienenschwärme und: Ist Weiß das neue "helle Unbunt"?! konnten unter viel Lachen und Applaus (nicht) geklärt werden.

Tims neuer (klein und clever) Lieblingsladen hat so einiges zu bieten und da er in München offenbar gefallen daran gefunden hat, sich mit Frauen zu messen, wurde diesmal "gefederballert"...Sprich Tim hat mit "Marion" die eigentlich einen anderen Namen hat, ne Runde Badminton im Mittelgang gespielt. Er hat natürlich haushoch gewonnen, sagt er - Aber zählen kann er wohl genauso gut, wie den Ball treffen. Also wäre das an dieser Stelle auch geklärt. Glückwunsch zum Sieg, Martha!

Chris lass ich jetzt mal alleine sprechen und empfehle folgendes Buch (Ich habs irgendwann Anfang des Jahres gelesen und mich köstlichst amüsiert!!!)


Und Patricks fast schon traditionelle Comedy in the Dark/Semidarkness (lustiger weise kann man Notstrom nicht vollständig abstellen?!?) lässt sich hier nachhören: Imbissdeutsch für Anfänger und Radioversprecher. (Aufgefallen? "Die Polizei im Kreis Höxter warnt vor dem Stanke... äh, *lach* Die Polizei im Kreis Höxter warnt vor dem Tankstellenräuber..."). Vor dem Stanke zu warnen, wäre sicher aber auch nicht verkehrt. Wer weiß was der sich als nächstes ausdenkt.

Als nächstes wäre dann in der "Villa Media" in Wuppertal am 21.06.2011. Mit dabei ist dann vielleicht auch eine gewisse Janice, die im Nebeberuf "Notenständer" ist.
Aber das ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden. Z.B. im nächsten Blog-Post :)

Mir fällt grade kein besserer Abschluss ein: War wieder mal klasse! In diesem Sinne: "Schalömchen" und "ich mach mal so..." :)

PS: Was ich schon immer los werden wollte - Jetzt kommts...: DANKE STANKE!!!


Freitag, 3. Juni 2011

Die Päpstin, Fulda (Premiere 2011)

Eine Welturaufführung - und auch für mich war es eine Premierenpremiere. Deshalb muss ich wohl ein bißchen ausholen und meinen Bericht schon vor dem Aufgehen des Vorhangs beginnen.

Die Sonne strahlte vom hessischen Himmel und es versprach ein Bilderbuchtag in Fulda zu werden. Genau das richtige Wetter für einen Sektempfang auf dem roten Teppich. Und so war schon am frühen Abend rund um das Schlosstheater jede Menge Trubel und viele Premierengäste genossen die Spannung vor dem Start des neuen Muscials von Spotlight.
Als Ehrengast war auch Donna W. Cross, die Autorin der Buchvorlage zur "Päpstin" Premiere geladen und freute sich wie alle anderen Besucher auf das Stück. Auf dem roten Teppich tummelte sich viel Lokal-Prominenz und auch der ein oder andere Darsteller-Kollege und Freund war dort zu finden.
Ein klassisches Musiker Ensemble sorgte für die musikalische Untermalung während die Presse Fotos machte. Gegen acht Uhr, nachdem das Publikum im Saal Platz genommen hatte, erklomm Peter Scholz (Produktionsleitung) die Bühne und hielt eine kurze Ansprache... und dann ging es los!



Bühne und Kulisse
Eiderdaus! Wer hat schon Spotlightproduktionen gesehen? Ihr werdet erstaunt sein!! Im Gegensatz zu den eher spartanischen Bühnenbildern der "Bonifatius" und "Elisabeth-Legende einer Heiligen" Produktionen, hat man diesmal anscheinend keine Kosten und Mühen gescheut und eine tolle Kulisse gezaubert. 
Die Übergänge zwischen den einzelnen Szenen verlaufen mit Hilfe einer drehbaren Bühne und verschiebbaren Treppenelementen fließend. Auch Licht und Nebeleffekte werden geschickt eingesetzt, sodass sich insgesamt ein sehr imposantes Bühnenbild ergibt. Damit hätte ich gar nicht gerechnet und war wirklich begeistert. Guckt euch hierzu auf jedenfall die Fotos von Osthessen-News an - den Link dazu hab ich unten unter "Links" eingestellt!


Kurz zum Inhalt des Stücks
Das Buch ist ein Bestseller und vor ein-zwei Jahren konnte man auch schon Johanna Wokalek als Päpstin im Kino sehen. Nun hat sich also "Spotlight Musicalproductions" des Stoffs angenommen und ihn in enger Zusammenarbeit mit der Autorin auf die Bühne des Schlosstheaters gebracht.
Auch die Bühnenfassung hält sich handlungsmäßig recht eng an die Vorlage.
Als Tochter eines Dorfpriesters hat Johanna nicht die besten Chancen es im Leben zu etwas zu bringen, aber sie ist wißbegierig und intelligent und als ihr ein Platz an der Domschule in Dorstadt angeboten wird, ergreift sie ihre Chance und begleitet ihren Bruder auch gegen den Willen des tyrannischen Vaters dorthin. Sie wird älter, verliebt sich in Gerold - doch aus dieser Liebe kann nichts werden, denn Gerold ist bereits verheiratet. Nach sehr dramatischen Ereignissen geht Johanna nach Fulda ins Mönchskloster, wo sie sich als ihr Bruder Johannes ausgibt und Medizin studiert.
Als Leibarzt des Papstes gewinnt sie an Macht und Stellung. Niemand ahnt, dass sie in Wirklichkeit eine Frau ist und so soll sie nach dem Tod des Papstes allen Widersachern zum Trotz - dessen Rang einnehmen.

Inszenierung und Musik
Die Geschichte wurde größtenteils sehr gut umgesetzt. Natürlich müssen Handlungsstränge gestrafft werden und Szenen wegfallen - immerhin umfasst die Buchvorlage fast 600 Seiten. Da verwundert es niemanden, dass der Rotstift angesetzt werden musste. Dies hat man meiner Meinung nach aber sehr geschickt gemacht. So wurde das Stück weder zu langatmig, noch hatten man das Gefühl durch die Handlung gejagt zu werden.
Ich persönlich hätte mir vielleicht ein, zwei Ensemble-Tanz-Nummern weniger gewünscht - einfach, weil sie nicht so mein Fall sind und manchmal etwas aufgesetzt wirken - und dafür am Ende etwas mehr Raum für die Beziehung zu Gerold sowie Johannas Werdegang als Kirchenoberhaupt gelassen. 
Auch die Wahl zum Papst kam für mich ein bißchen zu überraschend aus dem Nichts. Es ist lange her, dass ich das Buch gelesen habe und weiß nicht mehr genau, wie es dort verlaufen ist. Im Musical ist Johanna eingesperrt und am Boden zerstört und dann wird ihr mitgeteilt, dass sie der neue Papst ist. Dieser Handlungsverlauf ging mir persönlich ein bißchen zu schnell. Aber während ich noch "Nee..." dachte, war ich auch schon wieder von dem Geschehen auf der Bühne gefangen genommen, denn kurze Zeit später folgte mein Highlightlied des Abends - Aber dazu später mehr.
An der Musik erkennt man häufig aus welcher Feder ein Stück stammt. So ist auch hier deutlich die Handschrift von Spotlight Produktions erkennbar. Wie schon bei "Elisabeth, die Legende einer Heiligen" gibt es wunderschöne Balladen, die Sabrina Weckerlin mal wieder auf den Leib geschrieben worden zu sein scheinen. Da ist Gänsehaut garantiert - aber ich will mal nicht vorgreifen - denn ich sage gleich noch was zu den Darstellern.


Am Anfang gab es ein paar Schwierigkeiten mit dem Ton - So war die kleine Johanna bei uns vorne zwar gut zu verstehen, jedoch war das Mikro ihrer Mutter um ein vielfaches lauter eingestellt, sodass das Lautstärkenverhältnis nicht so richtig gepasst hat. Nach und nach wurde es aber besser und ich hoffe sehr, dass das Theater das Ton-Problem vollständig in den Griff bekommt.
Wie auch schon bei den Vorgängerproduktionen wird leider auch hier wieder auf ein Live-Orchester verzichtet. Ich finde das sehr schade, aber da die Darsteller sehr überzeugend sind, kann ich das natürlich verzeihen.

Darsteller
Da hat sich Spotlight wieder wirklich große Namen auf die Bühne geholt. Schon die Cast macht Lust darauf sich das Stück anzugucken. Bei der Premiere gab es ein paar kleiner Verhaspler, die sich in "null komma nichts" eingespielt haben werden.

Johanna (Päpstin) - Denise Süß und Sabrina Weckerlin
Diesen Abschnitt des Berichts hab ich mir bewußt bis zum Schluss aufgehoben - frei nach dem Motto... Das Beste kommt am Ende! Sabrina Weckerlin stand von Anfang an als Päpstin fest und man hatte sie sicher auch schon vorher für diese Rolle im Auge, da sie schon häufiger bei Spotlight gespielt hat. Jedenfalls merkte man deutlich, dass sie und die Rolle viel Zeit hatten zu wachsen. Klingt jetzt komisch... Was ich sagen will: Sabrina hatte Zeit sich in die Rolle einzufühlen und gleichzeitig hatte man die Chance die Rolle auf sie zuzuschneiden. Kurz und gut: Sie ist ein Traum! Ausdrucksstark wie eh und je und eine Stimme, die einem das Herz erwärmt.
Mein besonderes Highlight war das Lied "Das bin ich", das sie kurz vor der Papst-Krönung singt. Zunächst im Zweifel, ob ihre Entscheidung richtig ist, die Wahl anzunehmen, wird sie nach und nach immer sicherer und erkennt ihre Berufung. Ich hatte wirklich eine meterhohe Gänsehaut, weil es ein sehr emotionaler Moment war, bei dem auch Sabrina die Tränen in den Augen standen. So bekam sie verdientermaßen auch den lautesten und längsten Schlussapplaus. Vielleicht nur getoppt von der kleinen Johanna (Denise Süß), die mit ihren 10 Jahren sehr überzeugend spielte und mit sichtlichem Spaß bei der Sache war.

 

Gerold - Mathias Edenborn
Gerold nimmt Johanna als Kind in seine Familie auf, da sie nicht mit den anderen Jungen im Internat der der Domschule wohnen kann. Als Johanna älter wird verlieben sich die beiden ineinander - Doch ihre Liebe hat keine Zukunft und wird Johanna letztendlich zum Verhängnis.
Ob als Radames in Aida oder als Fiyero in Wicked - Jedesmal lautete mein Fazit bezüglich Mathias Edenborn: Er war wirklich gut, aber andere gefallen mir in den jeweiligen Rollen besser. Diesmal konnte ich mir seine Performance ganz unvoreingenommen ansehen, denn diesmal gibt es keinen anderen Gerold zum Vergleich. Mir hat er wirklich gut gefallen - Es gab ein herzergreifendes Solo von ihm *bravo* und im gesanglichen Schlagabtausch mit Christian Schöne konnte er sich ebenfalls sehr gut behaupten.
Das Liebesduett mit Johanna war irgendwie... wicked, aber wunderschön. Wie schon oben erwähnt hätte ich seine Rolle gerne etwas größer gesehen.

Anastasius - Christian Schöne und Arsenius - Jogi Kaiser
Anastasius kommt aus einer reichen römischen Familie, ist machthungrig und davon besessen selber Papst zu werden. Auf den Rat seines Vaters Arsenius integriert er gegen Papst Sergius und schon bald auch gegen Johanna. Verkörpert wird er von Christian Schöne, der ein Abo auf die fiesen Rollen hat. Aber die nimmt man ihm auch wirklich ab. Möglicherweise hätte ich angst ihm im Dunklen zu begegenen. 
Und vereinzelte Buh-Rufe gab es beim Schlussapplaus auch. Das ist für Bühnenfieslinge aber eher als Kompliment zu betrachten. Seine Rolle hat er ausgezeichnet gespielt und glaubhaft rübergebracht. Gesanglich gibts auch nichts zu meckern. Das Zusammenspiel mit Jogi Kaiser alias Arsenius ist meiner Meinung nach noch ausbaufähig. Beide haben nicht immer perfekt harmoniert, was aber bei der ersten Vorstellung nicht weiter tragisch ist. 

Gudrun/Marioza - Isabel Dörfler
Als Gudrun spielte Isabel zu Beginn Johannas Mutter, die ein sehr inniges Verhältnis zu ihrer Tochter. Von ihr erfährt Johanna von den heidnischen Kräften, die ihr fortan genauso wie die heilige Katharina schützend zur Seite stehen und ihren Lebensweg begleiten.
Später übernimmt Isabel die Rolle der Marioza, der Cesarin von Rom, die im Hurenhaus die Fäden in der Hand hält. 
In beiden Rollen hat mir Isabel sehr gefallen und auch ihre Stimme mochte ich sie sehr.

Johannas Vater/Papst Sergius - Norbert W. Conrads
So nett wir er auf dem Bild erscheint ist Johannas Vater nicht wirklich. Als Kind hätte ich bestimmt angst vor ihm gehabt - Seine Darstellung des tyrannischen Vaters war ziemlich überzeugend und das Lied "Wechselbalg" wird schnell zum Ohrwurm.


Norbert Conrads ist doppelt besetzt. Denn kurz nachdem der Vater gestorben war, tauchte er zwar krank und leidend, aber doch lebendig als Papst Sergius wieder auf der Bühne auf. Die Szenen kamen relativ schnell hintereinander. Er war in beiden Rollen sehr stark und hat beiden Personen den nötigen Ausdruck verliehen.
In anderen Produktionen (Elisabeth, Legende einer Heiligen oder Jekyll & Hyde) konnte er zwar gesanglich besser zeigen was er drauf hat, aber auch bei der Päpstin hat er mir gesanglich - vorallem aber darstellerisch gefallen.

Johannes/Ensemble - Johannes Uth und Matthias Bollwerk
Askulapius - Daniele Nonnis
Rabanus/Fulgentius - Dietmar Ziegler
Richhild - Eveline Suter
Lothar/Thomas - Markus G. Kulp


Fazit:
Eine gelungene Premiere, ein begeistertetes Publikum, ein Produktion mit viel Herzblut und großartigen Darstellern. Ich bin sehr froh dabei gewesen zu sein! Im Juli werde ich mir das Stück nochmal ansehen und freu mich schon drauf.

**********

After-Show Party:
Nach der Show durften alle Premierengäste noch zur Premieren Party im Foyee bleiben und bis tief in die Nacht feiern. Es gab ein Buffet und Getränke und ein DJ legte Musik auf.
Gegen halb eins kamen die Darsteller noch zum Plausch mit Presse und Publikum.
Alle wirkten sehr erleichtert und freuten sich sichtlich über die gelungene Premiere und die vielen positiven Rückmeldungen.
Ich kann mich nur anschließen - mir hat der ganze Abend viel Spaß gemacht!

Merchandise:
- Programmheft 8 €
Das Programmheft lohnt sich wirklich! Es ist ziemlich umfangreich und beinhaltet viele, viele tolle Fotos. Kein Vergleich zu den fast doppelt so teuren Stageheftchen, die zu 50 % aus Werbeanzeigen bestehen. Hier kriegt man wirklich was für sein Geld. Das Programm ist eine schöne Erinnerung und seinen Preis wert!

- CD 15 €
Die CD gibt es derzeit nur im Theater. Sie umfasst 18 Lieder und hat eine Laufzeit von knapp 80 Minuten. Im Booklet findet man neben der Synopsis auch alle Liedtexte und eine Aufzählung der Cast. Ebenfalls eine Kaufempfehlung.

- Sonstiges
Ansonsten gibt es noch allerlei Kram mit dem aufgedruckten Päpstin-Logo - Taschen, Beutel, Regenschirme, Tassen, T-Shirts und so weiter. Alles bezahlbar, also lohnt sich ein Gang zum Merchandise-Stand durchaus!

Links:
und noch eins