Facts zur DVD
Musical von Michael Kunze & Sylvester Levay
Aufführung aufgenommen am 30. und 31. Oktober im Theater an der Wien in Wien
Laufzeit ca. 140 min.
Stück und Rollen
Musical von Michael Kunze & Sylvester Levay
Aufführung aufgenommen am 30. und 31. Oktober im Theater an der Wien in Wien
Laufzeit ca. 140 min.
Stück und Rollen
"Elisabeth" hatte seine Uraufführung 1992 in Wien und erzählt die "wahre Geschichte" der Kaiserin von Österreich. Der Untertitel ist natürlich ein bißchen blödsinnig - Immerhin begegnet Elisabeth im Laufe ihres Lebens recht häufig dem Tod in Fleisch und Blut und lässt sich von ihm verführen.
Aber auch ohne den Anspruch auf Wahrheit ist diese Geschichte fesselnd und ergreifend. Grade weil wir hier nicht das romantische Romy-Schneider-Märchen vorgesetzt bekommen, sondern Elisabeth als sehr facettenreiche Persönlichkeit dargestellt wird, die eine starke Entwicklung durchlebt. Zu Beginn ist sie ein wildes, unabhängiges Mädchen, dass mit romantischen Vorstellungen in einen Goldenen Käfig gesperrt wird und sich beinahe klein kriegen lässt. Dann jedoch entdeckt sie einen Weg sich zu behaupten, aber auch ihr neues Selbstbewußtsein schlägt bald zu Selbstsucht um. Elisabeth bleibt niemals stehen, sie verändert sich, wird älter... Gegen Ende des Lebens wirkt sie oft ausgelaugt und verzweifelt und zeigt somit eine weitere wichtige Facette.
Die Titelrolle ist daher nicht nur gesanglich anspruchsvoll, sondern verlangt der Hauptdarstellerin auch schauspielerisch eine Menge ab. Maya Hakvoort macht als Elisabeth einen unglaublich guten Job und selbst als Fan von Pia Douwes, der Ur-Elisabeth, lässt man sich bald überzeugen. Es hat etwas gebraucht, aber ich finde Maya mittlerweile wirklich genauso toll! Zu alt?! Nö, ist nicht jede Elisabeth zu Beginn des Stückes "zu alt"? Maya hat eine tolle Stimme und schafft es im Laufe des Stückes nicht nur ihre äußere Erscheinung, sondern auch die Art die Lieder zu interpretieren an das jeweilige Lebensalter der Kaiserin anzupassen. Mich hat sie überzeugt!
Also Tod sehen wir auf der DVD Máté Kamarás der mit Sicherheit polarisiert, da er "anders" ist.
Ich bin die ständige Diskussion leid welcher Tod nun besser oder schlechter ist. Máté Kamarás oder Uwe Kröger! Ich finde, dass man beide einfach nicht vergleichen kann, weil sie beide auf ihre Weise unvergleichlich gut sind ;-) Es gibt eben verschiedene Arten zu sterben! Uwe singt melodischer, dafür hat Mátés Stimme einen ganz besonderen Reiz. Máté ist der junge Wilde, der ganz auf Körperlichkeit setzt und mit Aussehen und Gestik verführt und nicht nur Elisabeth, sondern auch das Publikum - Er besitzt einfach die notwendige Bühnenpräsenz, der man sich nur allzu leicht erliegt und verfällt :)!! Uwe hingegen war in Essen ein distanzierterer - ein abwartender, reifer und überlegener Tod. Beides hat etwas für sich, (edit:wobei ich mittlerweile sagen muss, dass mich letzterer auf der Tour in Frankfurt nicht so überzeugt hat - vielleicht kann man diese Rolle auch nicht ewig spielen...)
Als Lucheni, dem kritischen Erzähler und späteren Mörder Elisabeths überzeugt Serkan Kaya über alle maßen. Gesanglich und darstellerisch einfach großartig. Er macht aus Lucheni (mehr als alle anderen, die ich bisher gehört oder gesehen habe) einen wunderbar ironisch-sarkastischen Rebellen und rockt das Haus! Man kann sich seiner Wirkung kaum entziehen.
In den weiteren Rollen:
Kaiser Franz Joseph - André Bauer
Erzherzogin Sophie - Else Ludwig
Erzherzog Rudolf - Fritz Schmid
Herzog Max in Bayern - Dennis Kozeluh
Herzogin Ludovika - Luzia Nistler
Kronpriz Rudolf als Kind - Johann Ebert
In den weiteren Rollen:
Kaiser Franz Joseph - André Bauer
Erzherzogin Sophie - Else Ludwig
Erzherzog Rudolf - Fritz Schmid
Herzog Max in Bayern - Dennis Kozeluh
Herzogin Ludovika - Luzia Nistler
Kronpriz Rudolf als Kind - Johann Ebert
Auch als Fan des Essener-Ensambles kann man daher meiner Meinung nach auf seine Kosten kommen, auch wenn man sich vielleicht erst ein bißchen reinhören muss!
Die Kulisse
Einen kleinen Abzug gibt es (bitte schreit nicht gleich auf), weil mir das Bühnenbild aus Wien nicht so gut gefällt. Ziemlich dunkel, manchmal wird ganz auf die Kulisse verzichtet, oder sie ist (wie bei: "Wenn ich dein Spiegel wär") sehr einfach gehalten. Manches gefällt mir recht gut, anderes wiederum überhaupt nicht (Caféhaus "Autos").
Trotzdem lohnt sich die DVD auf jedenfall! Da sowohl die Geschichte, als auch die Lieder sehr packend sind und einen völlig neuen Blick auf das Leben der Kaiserin eröffnen.
edit: Ich hätte nichts dagegen wenn auch mal die Essener Aufführung als DVD rausgebracht würde - Nicht als Ersatz, sondern als zusätzliche Bereicherung meiner DVD-Sammlung ;-)
Hallo!
AntwortenLöschenWow, endlich jemand, der eigentlich Pia-Fan ist, aber Maya trotzdem gut findet. Dass ich das noch erleben darf :D Bei mir ist es genau umgekehrt. Mayas Elisabeth wird für mich immer das Nonplusultra sein, aber ich muss sagen, dass ich mir Pia in der Rolle auch gerne anhöre. Mit dem Ansehen hat es leider nicht geklappt.
Liebe Grüße
Bei mir ist es mittlerweile ehrlich gesagt genauso - Ich mag Maya mittlerweile auch lieber in der Rolle! Erst wars nur Pia!!! Als ich die Rezension geschrieben hatte, war Maya ganz nah dran - aber mittlerweile mag ich Mayas Stimme sehr viel lieber :-)
AntwortenLöschenLiebe Grüße zurück!