Freitag, 14. Februar 2014

49½ SHADES!, Düsseldorf

Ein neues Musical - und wie immer steht am Anfang die Frage: Muss man aus allem ein Musical machen? Warum eigentlich nicht? Wenn ich eins in den letzten Jahren gelernt habe, dann, dass Musical alles kann und darf, wenn es unterhält und den Zuschauer mitreißt. Das kann auf so viele verschiedene Arten passieren, dass man nie im Voraus abschätzen kann, ob man nachher begeistert ist. Ich hab es aufgegeben Musical-Projekte zu verurteilen, bevor ich mir mein eigenes Bild gemacht habe!

Deshalb habe ich mich riesig gefreut, als ich die Gelegenheit bekam mir das neue Musical "49½ SHADES!" im Capitol-Theater in Düsseldorf anzugucken. Und wieder einmal hatte ich keine Ahnung was mich erwarten würden. Aufregend!!! Ich liebe es neue Stücke auszuprobieren.



Und mit nem Döschen Prosecco und der Einstellung einfach mal ne Runde Spaß zu haben, konnte man sich diese Parodie durchaus ansehen und einen lustigen Abend haben.
 

Man sollte natürlich in etwa wissen worauf man sich einlässt. Wer die Buchvorlage "Shades of Grey" für hohe Literatur hält, wer hofft, einen wundervoll romantischen Schmachtfetzen zu sehen, der bekommt sicher nicht was er erwartet. Die Macher dieses Musicals wissen was eine Parodie ist und bedienen alle Klischees mit der entsprechenden Antwort und ziehen die Charaktere und die Handlung gehörig durch den Kakao.
 

Stellenweise ist das Ganze so "platt", dass man sich wundert, wie das überhaupt möglich ist. Für mich war es die einzig sinnvolle Weise diesem "Buch" "gerecht" zu werden.
Da kommt ein kleiner, dicklicher Christian Grey im Boratbadeanzug auf die Bühne und tanzt mit Tänzern in Peniskostümen. Anna vergeht fast vor Liebe und das "Loch ganz tief in ihr" wird plötzlich gefüllt. Der Hausfrauenbuchclub schaut lesend und schmachtend zu und greift hin und wieder in die Handlung ein. Dem Zuschauer stockt mitunter der Atem, weil eindeutig zweideutig locker lässig zu "mehr als eindeutig" umfunktioniert wird. "Das hat er jetzt nicht gesagt" - "Oh doch, genau das hat er gesagt". Nein, damit auch ja keine Missverständnisse aufkommen - wenn das Musical schon einen Altersbeschränkung (ab 17) hat, dann will man dem auch gerecht werden. Deshalb gibt es immer schön "einen oben drauf" und dann noch einen.
Und das kommt an! Nach dem im Saal ein paar mal kräftig geschluckt wurde, brach nach und nach das Eis und das Capitol war außer Rand und Band. Auch bei uns tat der Prosecco seine Wirkung und unsere innere Göttin jubilierte!
Schwer zu beschreiben - aber es funktionierte! Wir haben richtig viel gelacht. Nicht nachdenken, einfach Hirn aus und fallen lassen!

Das musikalische Highligt war ganz eindeutig "Annas Loch" und der heimliche Star des Abends auf jeden Fall die innere Göttin!

Fazit - kein Musical, das in die Weltgeschichte eingehen wird, aber sehr vergnügliche 3 Stunden, die nicht verschwendet waren! Manchmal ist "hemmungslos über Schwachsinn lachen", das beste was es gibt! :)

1 Kommentar:

  1. Oh, da bin ich aber gespannt, was du zu berichten hast=)
    Hatte es auch erst im Auge aber mich dann doch dagegen entschieden.
    lieben Gruß Jen

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