Dann werde ich es wohl machen...
Es
kamen schon einige Nachfragen und deshalb will (oder muss) ich jetzt
etwas zu "Kein Pardon" in Düsseldorf schreiben. Fängt komisch an, oder?
Vorweg:
Ich gebe allem eine Chance. Allerdings kann ich auch nicht verhehlen , dass ich vorher etwas skeptisch war, ob das Hape Kerkeling Musical tatsächlich etwas für mich sein könnte. Die durchaus geteilten Meinungen von Bekannten und Freunden machten
mich zugegebnermaßen neugierig und ich bin immer bereit mir ein eigenes
Bild zu machen. Letztendlich kann ich nur betonen, dass alles
Geschmackssache ist und dass sich vieles was man erst verlacht später
als durchaus sehenswert heraus stellt. Ich war also gespannt!
Die Handlung ist vielleicht vielen aus
dem gleichnamigen Film bekannt. Hier nochmal zusammenfassend die Story,
wie sie bei "Wikipedia" zu lesen ist:
Der
ungeschickte Peter Schlönzke arbeitet als Schnittchenauslieferer im
Familienbetrieb und ist großer Fan der Unterhaltungssendung
„Witzischkeit kennt keine Grenzen“ von Moderator Heinz Wäscher. Seine
Mutter meldet ihn an einer Talentshow der Sendung an. Zwar kann er den
Talentwettbewerb nicht für sich entscheiden, doch lernt er im Gebäude
des Senders die Tontechnikerin Ulla kennen, die ihm einen Job als
Kabelhilfe besorgt. Er erhält nun Einblick in die Produktion seiner
Lieblingssendung und stellt fest, dass Heinz Wäscher keineswegs so nett
ist, wie er im Fernsehen immer wirkt, sondern die Mitarbeiter am Set mit
seinen Starallüren tyrannisiert. In einer Livesendung wird Schlönzke
als „Lustiger Glückshase“ eingesetzt. Als er im Verlauf der Sendung
einen Wutausbruch bekommt und Wäscher wüst beschimpft, begeistert dies
den Programmdirektor dermaßen, dass er Schlönzke den Moderatorenplatz
Wäschers anbietet. Ein Jahr später lebt Schlönzke in einer luxuriösen
Wohnung und plagt seine Umwelt mit ebensolchen Starallüren, wie es vor
ihm auch schon Wäscher getan hat. Er hat kaum noch Kontakt zu seiner
Familie und das Verhältnis zu Freundin Ulla ist gespannt. Als Kritik
wegen sinkender Einschaltquoten aufkommt, wird auch Schlönzke entlassen.
Seinen Platz nimmt die kleine Bettina ein, die seinerzeit den
Talentwettbewerb gewonnen hatte.
Klingt
ziemlich klamaukig und ist es auch. Es stellt sich die Frage was ist
witzisch und was nervt?! Wenn man nichts Nettes zu sagen hat, dann
sollte man die Klappe halten - Ende des Blogs...
Nein,
so einfach will ich es mir nicht machen. Und das wäre auch nicht wahr!
Denn es gab durchaus schöne und lustige Momente, auch wenn mich das
Stück in seiner Gesamtheit leider nicht überzeugen konnte.
Der Anfang hat mir recht gut gefallen.
Vorallem
Enrico de Pieri als Peter ist genial besetzt. Er ist ein bißchen
moppelig und schüchtern, aber herzensgut. Man möchte ihn die ganze Zeit
knuddeln...
Auch der Ruhrpott-Charm bei der
Nummer "Bottrop Beach" hat durchaus was. Ob uuuunbedingt Schalke-Fanen
geschwenkt werden müssen bleibt mal dahin gestellt (*schallalla*),
jedenfalls macht das Stück am Anfang wirklich Spaß. Peter und seine
Familie sind sympathische Originale, die man einfach mögen muss.
Leider
merkt man dem Musical seine Filmvorlage aus den 80ern allzusehr an.
Peters Lieblingssendung inklusive "Fernsehballett" würde heutzutage kaum
mehr jemanden unter 70 Jahren vor den Bildschirm locken und ich im
Zuschauerraum hätte zumindest nach der 5. Wiederholung von "Witzischkeit
kennt keine Grenzen" und Fernsehballetttanz gerne die Fernbedinung zum
weiterzappen hervorgezogen. Die Fernsehstudioszenen gingen mir
irgendwann wirklich auf die Nerven.
Ich
kann mir nicht vorstellen, dass das anderes gewesen wäre, wenn wir Dirk
Bach als Heinz Wäscher gehabt hätten. Trotzdem war es nicht grade ein
Vorteil, dass mir H.P. Lengkeit in der Rolle nicht sympathisch
unsympathisch war. Zusätzlich zum Stück hatte ich also noch einen
Darsteller zu verdauen, der mir nicht gefiel. Machts halt irgendwie
nicht besser.
Und Reinhard Brussmann
in eine reine Sprechrolle (Aufnahmeleiter) zu stecken, ist meiner
Meinung nach auch Perlen vor die Säue schmeißen.
Auch Roberta Valentinis Rolle als
"Ulla" ist sehr zusammengestrichen worden. Gott sei dank, wurde hier
aber von der Filmvorlage abgewichen. Ulla ist deshalb eher rockig als
esotherisch angehaucht. Das hat mir ganz gut gefallen. Der Klingelsong
war sehr lustig und Enrico und Roberta im Duett sind wundervoll
sympathisch. Ein paar kleine Highlights hatte das Stück also schon.
Trotzdem war es in seiner Gesamtheit einfach nicht mein Fall.
Ich
weiß, dass das Musical durchaus seine Fans hat (Leute, deren Meinung
ich oft schätze), deshalb würde ich es auch ganz bestimmt niemadem
ausreden wollen. Über Humor lässt sich nicht streiten!
Für mich persönlich reicht die eine Vorstellung erstmal.
Schade, dass es dir nicht gefallen hat. Aber hey, du hattest ja auch nicht Julian als Hardy, damit fehlt eindeutig jemand, der die 5000 Studio-Szenen sehenswert macht ^^
AntwortenLöschenAber mal ernsthaft, ich kann auf jeden Fall nachvollziehen, was dir nicht gefallen hat, obwohl ich das Stück ja ganz gerne mag. Dass Reinhard in der Rolle absolut unterfordert ist, ist wirklich eine Frechheit, den Mann muss man doch wohl singen lassen! Lengkeit kenne ich noch nicht und, obwohl ich eigentlich kein Fan von Promi-Casting bin, ich muss zugeben, Dirk Bach war nahezu unschlagbar als Wäscher. Auch dass dich die vielen Wiederholungen von Witzigkeit genervt haben, versteh ich. Das ist für mich nach der zweiten Wiederholung auch immer ein "Macht einfach mit der nächsten Szene weiter"-Moment, aber mir gefällt der Rest gut genug, um darüber wegzutrösten.
Wirst du's denn nun für Jana nochmal ansehen?
hach melly, ja dich hab ich sozusagen erwähnt, als ich schrieb, dass es leuten gefällt auf deren meinung ich was gebe... vielleicht hast du recht und ein, zwei andere leute in der cast hätten geholfen, aber vielleicht ist es auch einfach nicht “meins “. ich denke, es wird bei dem einen besuch bleiben. für jana würde ich mir fast alles angucken, aber wird kriegen sie ja in hairspray nach tecklenburg... der sommer ist also janamäßig gerettet ;-) das muss mir erstmal reichen :)
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