Sonntag, 28. November 2010

Die letzten 5 Jahre, Hildesheim

Theaterplakat TfN
Bei Wikipedia steht, es wäre ein Kammermusical... Was ist denn ein Kammermusical?!??
Auf jedenfall zeigt dieses Stück wie vielschichtig das Genre "Musical" sein kann. Dies ist jedenfalls kein "herkömmliches Stück" und es ist sehr schwer zu sagen, was man nun davon halten soll.
Ich habe beschlossen, dass es mir sehr gut gefallen hat.
Aber jetzt der Reihe nach... Hä?! Ach ja, da war was... also:

Worum gehts:
Es geht um Jamie und Cathy, die sich kennenlernen - ineinander verlieben - heiraten - Beziehungsprobleme haben und sich nach 5 Jahren wieder trennen.
Klingt nicht soooo spannend, oder?! Das interessante an der Geschichte ist die Erzählweise. Denn es geht eben nicht der Reihe nach. Los geht es mit Cathy, die nach Hause kommt und Jamies Ehering und einen Brief, findet, indem er ihr mitteilt, dass die Ehe am Ende ist und er sich trennt. 
Danach tritt Jamie auf - in Cathys Nachthemd und ist verliebt wie am ersten Tag - äh - es ist der erste Tag. Er schwärmt von Cathy und könnte die ganze Welt umarmen...
Kurze Verwirrung, aber schnell wird klar: Während Cathy die Beziehungsgeschichte rückwärts erzählt, erzählt Jamie die selbe Geschichte vorwärts.
Nur in der Mitte treffen sich die Erzählstränge - nämlich bei der Hochzeit! Danach schreitet Jamie - nun mit Ring am Finger der Trennung entgegen, während Cathy immer weiter in die Vergangenheit zurückgeht bis sie am Ende nur im Nachhemd von Jamie träumt und schwämt, während er einen Trennungsbrief schreibt.... und so schließt sich am Ende ...oder Anfang(?) der Kreis.
Mir hat die Idee und die Umsetzung äußerst gut gefallen. Das Stück geht nur ungefähr 1,5 Stunden, was ich aber als passende Länge empfunden habe. Gut fand ich auch, dass es keine Pause gab, denn das hätte den A-ha Effekt kurz nach der Kreuzung der Erzählstränge unterbrochen. So blieb man in der Handlung drin und erkannte rasch viele Sachen wieder.

Die Darsteller
Jamie & Cathy tauschen Ringe :)
Die letzten 5 Jahre ist ein reines 2-Personenstück, wobei die Personen nichtmal wirklich miteinander agieren, da sie ja in "unterschiedlichen Zeiten" stecken. Das ist für die Darsteller natürlich eine ganz besondere Herausforderung und mehr noch. Sebastian Strehler und Wiebke Wötzel haben super gespielt und auch gut gesungen, auch wenn ich bei keinem von beiden den großen Wow-Effekt hatte. Aber trotzdem gut! 

Die Bühne
So ein Stück kann meiner Meinung nach nur auf einer ganz kleinen Bühne gespielt werden. Und so war es auch in Hildesheim. Die Bühne war keine richtige Bühne, sondern eine leichte Erhöhung von ca. 2 mal 2 Metern. Dahinter waren Baukästen gestapelt die "Schränke" darstellten und aus denen immer wieder neue Requisiten gezaubert wurden und dann nach Gebrauch wieder in deren Inneren verschwanden. Trotz der Einfachheit des Bühnenbildes konnte man der Geschichte prima folgen. Ich muss sagen, dass ich das alles großartig gelöst fand.
Außerdem wurde der Zuschauer (es war ein kleines, feines Publikum von sicher nicht mehr als 50 Leuten) in die Handlung einbezogen. In seiner überschwänglichen Verliebtheit ist Jamie zum Beispiel vor lauter "Weltumarmungsdrang" auf meinen Stuhl geklettert - ein Fuß auf der Sitzfläche, einen auf der Lehne und beim runterspringen kriegte ich auch noch einen Schmatzer auf die Wange.
Als sein Buch veröffentlicht wird köpft er eine Flasche Sekt und spritzt sie halb ins Publikum. Cathy wischt (viel Später in der Zukunft, aber einer relativ bald folgenden Szene) den Boden wieder sauber - und bittet die erste Reihe die Füße zu heben. Jamie signiert Bücher und verteilt sie im Publikum. Cathy stellt sich bei Auditions (sie ist Sängerin), neben den Pianisten.

Apropos: Dies ist die richtige Überleitung... zur Musik - Begleitet wurden die Darsteller nur von einem Pianisten, der seinen Flügel am Rande der Bühne aufgebaut hatte. Für diesen kleinen Rahmen passte das sehr gut und zur Art der Lieder passte es auch.
Die CD kannte ich schon vorher und hab immer mal wieder reingehört. Allerdings ist es definitiv keine CD um sie nebenbei zu hören. Wie soll ich es jetzt beschreiben.... ich sag mal - es ist ein Kammermusical... nee, quatsch - ich weiß ja gar nicht was das heißt. ICH hätte es jetzt als "gesungenes Theaterstück" bezeichnet. Denn anders als bei vielen "normalen" Musicals, ist die Musik von "Die letzten 5 Jahre" nicht Story-unterstützend oder begleitend. Hier sind die Lieder die Geschichte.
Auch musste ich mich ein bisschen reinfinden - die Lieder haben meiner Ansicht nach jetzt nicht so den Ohrwurmcharakter - aber ich glaube auch nicht, dass das gewollt ist.

Wer ein Musical im eigentlichen Sinne erwartet könnte enttäuscht werden. Aber wer es auch mal ein wenig abseits des Mainstreams mag, den erwartet eine ungewöhnlich erzählte Geschichte und je länger ich drüber nachdenke, desto mehr freue ich mich dieses Stück gesehen zu haben.




Samstag, 27. November 2010

"Theatern" und die Welt entdecken... :))

 Eins muss ich grade mal los werden... So eine Musicalsucht mag ja etwas freakig sein, aber ich glaube, es gibt auch schlimmere Hobbies.
Denn ich verbinde zwei ganz tolle Leidenschaften: Das Reisen und das Theater!
In den letzten Jahren habe ich neben vielen tollen Musicalproduktionen auch sehr, sehr schöne Städte und Orte besucht, die ich sonst vermutlich nicht auf meiner Kennenlern-Liste gehabt hätte.
Sich Marburg und Fulda anzugucken ist vielleicht nicht so abwegig, aber wer hätte gedacht wieviele schöne Ecken sogar der Ruhrpott haben kann? Ob Oberhausen oder Essen... ob Hagen oder Wuppertal - Viele Städte sind in Wirklichkeit viel schöner als ihr Ruf :))) In Bochum war es im Februar leider allzu stürmisch, da ist mir nur die beißende Kälte in Erinnerung geblieben.
Ohne die Freilichtbühne hätte ich auch sicher nie den Weg nach Tecklenburg gefunden - dabei ist es ein total niedlicher Ort in einer wunderschönen Umgebung.
Hamburg, Köln, Stuttgart und Berlin sind durchaus eine Reise wert... und von London und New York will ich erst gar nicht anfangen! Würde es Bielefeld tatsächlich geben und es dort nicht immer nur regnen, gäbe es dort sicher auch eine Welt zu entdecken *g*. Auch vor der eigenen Haustür sollte man manchmal das Theaterprogramm studieren. Ich hab auch schon ein Wochenende in Frankfurt verbracht und war in Münster unterwegs.

Merkt ihrs? Ich rede mir die viele Fahrerei grade schön... Nee, aber im Ernst: Städtetouren sind was tolles und wenn man Zeit hat, sollte man auch nochmal 5 Meter ums Theater herum gehen und auch mal einen Blick in die jeweilige Stadt werfen - es lohnt sich meistens :)))

Deshalb keine Frage: Die Reiserei geht weiter :))
In diesem Sinne - auf nach Hildesheim.... aber davon dann morgen mehr!

Dienstag, 23. November 2010

The Scarlet Pimpernel, Bielefeld

The Scarlet Pimpernel (Quelle: Theater Bielefeld)

Da ich mich seit Kindertagen für Musicals interessiere und auch schon so einiges gesehen/gehört habe, kommt es eher selten vor, dass mir "ältere" Stücke (grade gesehen: es ist von 1997 - also nach meiner Rechnung gar nicht mal so alt^^) vollkommen unbekannt sind.
Gestern war es ausnahmsweise mal wieder soweit. Ich kannte weder die Musik, noch wußte ich worum es überhaupt geht - Ehrlichgesagt bin ich nach Bielefeld gefahren, weil es nicht weit weg ist und ich den Namen des Musicals schon öfter mal gehört habe. Die Handlung hab ich mir auf dem Weg zum Theater grob von einer Freundin erklären lassen. Sprich - ich saß vollkommen unvoreingenommen in der 2. Reihe des Theaters... Sehr lustiges Gefühl!

Margurite & Percy (Quelle: Theater Bielefeld)
Die ersten paar Minuten war ich dann auch noch abwartend und gespannt... aber bald stellte sich raus, dass ich mit dem Stück absolut alles richtig gemacht hatte. Tolle Darsteller und eine unterhaltsame, stellenweise sehr lustige Geschichte, verbunden mit guten, eingängigen Liedern haben mir einen sehr, sehr schönen Abend beschert. 
Das konnten auch nicht die Teenies in der Reihe hinter und vor uns verderben - auch wenn ich es etwas schade fand, dass offensichtlich ganze Schulkassen gezwungen wurden sich ein Stück anzusehen, was sie sich nicht getraut haben toll zu finden. Ja - in gewissem Alter kann man schon anstrengend sein... *roll eyes*
Aber zurück zum vergnüglichen Teil des Abends... denn genau das war es: Sehr vergnüglich!

Worum gehts:
Das Musical spielt Ende des 18. Jahrhunderts während der Französischen Revolution. Percy Blakeney, ein junger Adeliger aus England heiratet in Paris in die französische Tänzerin Marguerite St. Just, in die er sich heftig verliebt hat, die er aber erst seit Kurzem kennt.
Kurz nach der Hochzeit erfährt Percy, dass Marguerit eine Spionin ist, die -so wird ihm zugetragen- dafür verantwortlich ist, dass der französischen Adlige Marquis de St. Cyr und dessen Familie von den Revolutionsführern unschuldig unter die Guillotine gebracht wurden. Er ist von ihr enttäuscht und ahnt nicht, dass sie nur auf Druck des Polizeichefs Chauvelin, mit dem sie früher ein Verhältnis hatte zu diesem Verrat gezwungen war.
Percy entschließt sich, gegen die Revolutionsregierung zu rebellieren und weitere grausame Morde zu verhindern. Er schlüpft in die Maske des "Scarlet Pimpernel" und rettet zusammen mit seinen Freunden auf gewitzte und intelligente Weise viele Menschenleben. Um jeden Verdacht von sich abzulenken mimt er in England den adligen Schnösel, der sich nur für Mode und Parties interessiert.
Polizeichef Chauvelin jedoch sucht den Scarlet Pimpernel verbissen und versucht gleichzeitig Margurite zurück zu erobern. Er lässt sich von Percy immer wieder hinters Licht führen, aber letztendlich kommt es zum großen Showdown - Zuviel möchte ich jetzt auch nicht verraten - kann aber versprechen, dass es eine sehr komische, spannende und teilweise rasante Geschichte ist :)

Die Musik
Komponiert wurde das Musical von Frank Wildhorn, dessen Handschrift man deutlich erkennt - Doch im Gegensatz zu Wildhorns weiteren Stücken (Jekyll & Hyde, Count of Monte Christo, Dracula oder auch Rudolf) hat The Scarlet Pimpernel aber deutlich mehr komödiantische Seiten und Lieder wie zum Beispiel "Der Scarlet Pimpernel" oder auch "Die Erschaffung des Mannes". 
Aber natürlich dürfen auch Liebesduette nicht fehlen.
Das Lied "Das Gebet" hat mich sehr an "Oh Herr" aus den 3 Musketieren erinnert und auch andere Lieder würde ich als "Mantel-und-Degen" Lieder bezeichnen "Mitten ins Feuer" oder "Der Falke auf der Jagd". Das ist aber gar nicht schlimm, denn sie passen wunderbar ins Stück und machen einfach Spaß.

Bühnenbild und Requisite:
Das Bühnenbild ist passend, aber nicht überfrachtet. Was ich zuvor gelesen habe, kann ich bestätigen - an einigen Stellen hätte ich es netter gefunden, wenn nicht grade schwarzgekleidete Bühnenarbeiter die Kulisse ausgetauscht hätten, während am Bühnenrand gesungen wurde. Aber allzusehr gestört hat mich das auch nicht. Vielleicht wäre es nur sinnvoller gewesen, wenn "Diener aus dem 18. Jahrhundert" Tische, Stühle etc. ausgetauscht hätten - das wäre viel unauffälliger gewesen. Und jaaa - mich hat auch gestört, dass man bei der Gartenszene aufgrund der Drehbühne die hölzernen Rückseiten der Rasenatrappen gesehen hat (auch hätte ich mir den Hintergrund als blauen Himmel gewünscht und nicht zusätzlich zu allem andern ebenfalls grün). Aaaaber das ist "Jammern auf hohem Niveau", denn es ist nur eine Winzigkeit im Vergleich zu den Stärken des Stücks.

Besetzung: 
Sir Percy Blakeney - Veit Schäfermeier
Den Namen hatte ich schonmal gehört, aber wirklich gesagt hat er mir nichts! Die Rolle passte wie Faust aufs Auge: Er hat Percy wunderbar überdreht, schnöselig und äh... tuntig gespielt - es war ein Fest und ich hab teilweise Tränen gelacht.
Gesanglich total stark! Bei "Das Gebet" hatte ich eine ziemliche Gänsehaut und der lange Schlusston am Ende hat mir fast den Rest gegeben. Wenn ich bis dahin nicht überzeugt gewesen sein sollte - spätestens da wars um mich geschehen :)))


Karin und Veit beim Schlussapplaus (von mir)
Marguerite St. Just - Karin Seyfried
Mir hat sie in der Rolle sehr gut gefallen - Sie spielte toll und auch gesanglich war sie super. Klingt jetzt nicht sooo euphorisch, wie es sein sollte?! Mh... Das liegt wohl daran, dass ich klassische Ansätze im Musical nicht sooo gerne habe und sie mir manchmal einfach ein bißchen zu klassisch klingt, aber das ist natürlich reine Geschmackssache. Dafür mag ich ihre Sprechstimme besonders gerne, was wohl auch mit dem leichten Wiener Dialekt zusammenhängt, den man heraushört und den ich sehr mag!

Chauvelin - Alexander Franzen
Ich hab ihn schon bei The Birds of Alfred Hitchcock gesehen. Er hat mir in der Rolle des Chauvelin noch ne Ecke besser gefallen! Schön düstere Rolle mit tollen Liedern! An manchen Stellen hätte ich ihm noch mehr Kraft in der Stimme zugetraut. Da saß ich immer da und dacht: Ja los, jetzt son richtiger Hammerton, bitte... Vielleicht war er ein bißchen erkältet? Ich weiß nicht. Trotzdem war er ein großartiger Chauvelin - auch darstellerisch. Es war zum schießen, wenn er von Percy genervt war. Herrlich :))

Armand St. Just/Robespierre - Dirk Mestmacher
Gesanglich war er für mich nicht das Highlight, wenn ich ehrlich bin - Aber da er nur ein Lied hatte (oder??) und darstellerisch wirklich super in die Rolle passte, ist das nicht weiter tragisch.

Marie Grosholtz - Sarah Kuffner
Sie machte auf mich einen sehr sympathischen Eindruck und hat mir gut gefallen

Tussaud/Wache - Ramon Riemarzik
Coupeau/Jessup/Prince of Wales - Ulrich Neuweiler
Mercier - Andreas Lutsch
Dewhurst - Lutz Laible
Ozzy - Alexander Janacek

Elton - Christian Tobias Müller
Christian ist ein Beispiel dafür, dass man sich auch die "kleingedruckten" Namen mal angucken sollte. Zwar ist es eine sehr kleine Rolle mit wenig Gesangsparts, die er spielt, aber dennoch hat er eine enorme Bühnenpresenz und ist uns nicht erst nachher auf der Straße außerhalb des Theaters aufgefallen, wo er sich trotz Regen und Kälte jede menge Zeit genommen hat, ein bißchen zu quatschen. Sehr netter, lockerer Typ. Hoffentlich sieht man ihn noch häufiger auf Deutschlands Bühnen :))


Christan Tobias Müller beim Schlussapplaus (von mir)

Farleigh - Carlos Horacio Rivas
Hal - Krzysztof Gornowicz
Ben - Sebastian Teichner
Marquis de St. Cyr - Vladimir Lortkipanidze

Fazit (kurz und bündig): Tolles Stück, tolle Darsteller, reingehen und genießen :) Ich freu mich sehr, dass ich immer wieder großartige Alternativen zu überteuerten Stage-Stücken entdecke!

 

Sonntag, 21. November 2010

Bare - a Pop Opera (CD)


Heute möchte ich mal die Gelegenheit nutzen und eine CD vorstellen, die vielleicht nicht jeder standardmäßig im Regal stehen hat, die aber meiner Meinung nach völlig zu Unrecht bisher so wenig Beachtung findet.

Worum gehts: 
Das Musical spielt an einer katholischen Highschool.
Jason und Peter sind ein Paar, aber niemand darf es wissen, da besonders Jason mit seiner Homosexualität noch nicht so recht umzugehen weiß und Schwierigkeiten befürchtet.
Im Gegensatz zu ihm würde Peter gerne offen damit umgehen und möchte sich  nicht länger verstecken.
Nach einem Streit und weil er getrunken hat, lässt sich Jason auf Ivy ein - einem Mädchen, das schon länger in ihn verliebt ist, doch merkt er schnell, dass er bei ihr nicht findet was er sucht. Schwierigkeiten sind vorprogrammiert und wie wohl zu vermuten ist, endet die Geschichte tragisch!

Musik:
Die Musik reißt einen einfach mit und ist sehr emotional. Neben wunderschönen, traurig, verzweifelten Balladen, gibt es auch rockigere Stücke, die die CD insgesamt abwechslungreich machen, auch wenn der Fokus schon recht deutlich auf den dramatischen Liedern liegt. Es lohnt sich definitiv in diese CD reinzuhören.
Die Darsteller, besonders die männlichen Hauptrollen sind extrem stark. Ich mag vorallem die Stimme von Matt Doyle, weshalb es mir auch vorallem seine Lieder besonders angetan haben.  Allen voran "Role of a Lifetime", das eins der schönsten Lieder ist, die ich in den letzten Monaten gehört habe. 

 
(Quelle: Youtube prboy0812)

Schon seit Tagen spukt mir das Lied durch den Kopf.
Sehr bewegend fand ich auch "See me". Peter versucht am Telefon mit seiner Mutter über sich zu sprechen. Er ist fest entschlossen sich zu outen und seine Mutter - die schon ahnt was kommt - unterbricht ihn immer wieder und will einfach nicht hören, was Peter so verzweifelt sagen möchte. Aber Anspieltipps gibt es viele und ich muss beim hören oft mit den Tränen kämpfen - ich bin echt ne Heulsuse... aber mich berührt dieses Musical immer wieder sehr!!!

Wer auch gerne mal reinhören möchte: Ich hab eine offizielle Seite zur CD gefunden: bare - The Album. Dort hat man die Gelegenheit Tracks anzuspielen und erhält viele interessante Informationen zum Stück und der Cast.
Das Album zu kaufen ist jedoch nicht so ganz einfach. Amazon vertreibt es leider nicht mehr. Gefunden hab ich es im Essener Musicalshop Sound of Music, bei dem man glücklicherweise auch Online bestellen kann und wo es immer wieder Raritäten zu finden gibt :)  
Dort wird die CD als "Musical, das durch gute Stimmen und starke Melodien überzeugt, die stilistisch immer wieder an Jonathan Larsons 'Rent' erinnern" beschrieben.
Mag sein, dass ich deshalb so begeistert bin - denn ich bin ein absoluter Fan von Jonathan Larson und Rent. Persönlich finde ich Larsons Werk noch etwas stärker, weil dessen Musik und Story insgesamt noch abwechlungsreicher sind, trotzdem ist "bare" eine wirkliche Entdeckung und sehr empfehlenswert!!!

Edit 05/12: Leider haben Angebot und Nachfrage dazu geführt, dass sie nun ein kleines Vermögen kostet. Alternativ kann man sie auf der amerikanischen Amazon Seite als MP3-Download erwerben. Vorsicht hier ist sie in 2 Akte gesplittet, kostet zusammen aber deutlich weniger! (Auf internationalen Amazon Seiten kann man sich übrigens mit dem deutschen Account einloggen und ganz normal dort bestellen).

Cast:
Peter - Matt Doyle
Jason - James Snyder
Ivy - Jenna Leigh Green
Nadia - Keili Lefkovitz
Matt - Christopher Johnson
Sister Chantalle - Stephanie Andersen
Priest - Jim Price

Trackliste 
(Die blau unterlegten Songs sind verlinkt - Hört mal rein!)
  • DISC ONE
  • 1. Epiphany (Company)
  • 2. You & I ( Jason, Peter & Students)
  • 3. Role of a Lifetime (Peter)
  • 4. Auditions (Sister Chantelle & Students)
  • 5. Plain Jane Fat Ass (Nadia & Jason)
  • 6. Wonderland (Lucas, Nadia, Ivy, Jason, Peter, Matt & Tanya)
  • 7. A Quiet Night at Home (Nadia)
  • 8. Rolling
  • 9. Best Kept Secret (Peter & Jason)
  • 10. Confession (Students & Priest)
  • 11. Portrait of a Girl (Ivy & Jason)
  • 12. Birthday, Bitch! (Students)
  • 13. One Kiss (Ivy & Jason)
  • 14. Are You There? (Peter & Matt)
  • 15. 911! Emergency! (Virgin Mary & Cherubs)
  • 16. Reputation Stain'd (Matt, Jason, Ivy, Nadia, Peter)
  • 17. Ever After (Peter & Jason)
  • 18. Spring (Nadia)
  • 19. One (Ivy, Jason, Nadia, Matt, Peter)
  •  
  • DISC TWO
  • 1. Wedding Bells (Company)
  • 2. Touch My Soul (Ivy & Jason)
  • 3. See Me (Peter & Claire)
  • 4. Warning (Claire)
  • 5. Pilgrim's Hands (Jason & Peter)
  • 6. God Don't Make No Trash (Sister Chantelle)
  • 7. All Grown Up (Ivy)
  • 8. Promise (Jason, Ivy, Matt, Peter, Nadia)
  • 9. Once Upon a Time (Jason)
  • 10. Cross (Priest & Jason)
  • 11. Two Households (Sister Chantelle & Students)
  • 12. Bare (Jason & Peter)
  • 13. Queen Mab (Jason & Peter)
  • 14. A Glooming Peace (Students)
  • 15. Absolution (Peter & Priest)
  • 16. No Voice (Company)
 

Freitag, 19. November 2010

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes 1. Teil

Untertitel: Ein langweilige Wochenende in Bad O.

Das mit dem langweiligen Wochenende ist natürlich ein runnig Gag, denn "la-la-langweilen will ich mich nicht" und Mädels: Es war mal wieder lustig mit euch!

Aber nun erstmal ein paar Worte zum Film (ohne wirkliche Spoiler!):
Ich muss sagen, dass ich als Fan der Bücher und Hörbücher, eigentlich meinen eigenen Film mit meinen eigenen Bildern im Kopf habe und im grunde gut und gerne auf die tatsächlichen Filme verzichten kann. Die Neugier treibt mich allerdings jedesmal wieder hinein in die Kinowelt von Harry Potter und mehr als einmal bin ich enttäuscht oder verwirrt aus dem Saal gekommen.
Diesmal war es anders - ich bin jetzt nicht überschwänglich begeistert, aber ich hab das Kino weder enttäuscht noch wütend verlassen (Ja, ich bin manchmal ein bißchen zickig bei Buchverfilmungen...).
Dem Film hat es richtig gut getan, als Zweiteiler gedreht worden zu sein. So musste auf viel weniger wichtige Szenen verzichtet werden. Allerdings trat grade am Anfang deutlich zu Tage, dass in den vergangenen Filmen vieles zu kurz gekommen ist. So mussten in den ersten Minuten noch eine Reihe von Charakteren, die den Bücherlesern bereits bestens bekannt sind auf die schnelle "vorgestellt" werden. Dies wirkte ziemlich eilig und irgendwie flüchtig, wurde aber gutestgehend gelöst!
Im weiteren gibt der Film die Handlung des 7. Teils sehr gut wieder und bringt auch die Stimmung des Buches angemessen auf die Leinwand.
Hermine und Ron
Ein Aspekt der im Buch viel Bedeutung hat (die Familiengeschichte Dumbledores) wird jedoch nur angedeutet. Möglicherweise wird aber der 2. Teil noch darauf eingehen, deshalb halte ich mich mit Kritik diesbezüglich erstmal etwas bedeckt. Der Film säht nur ganz vereinzelt leise Zweifel, diese sind aber geschickt eingestreut, so dass sich darauf noch aufbauen lässt.
Sehr gefreut hab ich mich über ein Wiedersehen mit Dobby dem Hauselfen. Er wurde in den Filmen leider zu sehr vernachlässigt und taucht - soweit ich weiß - nach dem Abenteuer in "der Kammer des Schreckens" zum erstenmal wieder auf.
Insgesamt ist der Film wieder recht düster, was die Stimmung des Buches gut wiedergibt. Allerdings wird die sehr ernste Handlung an passenden Stellen wieder aufgelockert, wodurch man nicht zu niedergedrückt das Kino verlässt. Das Ende des 1. Teils ist gut gewählt und macht Lust auf den 2. Teil des finalen Films.


Nach wie vor möchte ich schreien: Leute macht euch eure eigenen Bilder und lest die Bücher oder hört die Hörbücher, aber denoch ist dieser Teil der Filmreihe bisher (nach den ersten beiden Filmen) der gelungenste und ich hab es nicht bereut ihn gesehen zu haben!

Edit: Ich hatte heute eine interessante Diskussion mit meinem Arbeitskollegen über den Film. Er meinte, wenn man die Bücher nicht kenne, wären viele Szenen langweilig bzw. unverständlich - Er selbst kennt die Bücher, aber Freunde von ihm wären ziemlich enttäuscht von dem Film, weil sie vieles als unlogisch empfunden hätten. Das kann gut sein. Mich hat von jeher interessiert, wie Personen auf die Filme reagieren, die die Bücher nicht in und auswendig kennen. Vielleicht hab ich viele Handlungsverläufe instinktiv mit meinen eigenen Bildern überbrückt und dieser Film ist tatsächlich nur etwas für die Leser der Romane!??

Was meint ihr dazu?! Eure Meinung interessiert mich!!!

...und hier noch ne Kleinigkeit zum Lachen: 

Mittwoch, 10. November 2010

SOS - Stanke ohne Strom, Wuppertal

(Fast) Unplugged-Konzert im TIC Theater in Cronenberg
- Gitarre, Klavier und Gesang: Patrick Stanke
- Drums: Tim Harbusch
- Gitarre: Chris Vega
- Bass: Chris Dagger
- Special Guest: Vinicius Gomes

Warum fährt man eigentlich im herbstlichtsten Herbst bei Regen und rabenschwarzer, kalter Nacht nach Wuppertal? Doch bestimmt nicht zum Spaß, oder? Doch!    
Denn wie schon bei diversen Gelegenheiten festgestellt - ein Liederabend mit Herr Stanke ist immer für eine Überraschung gut und selten wird soviel gelacht :) Und so war es auch wieder an diesem Abend!
Die Jungs waren locker und einfach gut drauf und das sprang natürlich schnell auch aufs Publikum über! Im Gegensatz zum Tenorskonzert war eben nicht alles geprobt und einstudiert (Versteht mich nicht falsch - ich habe die Tenoskonzerte geliebt, ich will nur sagen - es war etwas ganz anderes und auf seine eigene Art toll!!!). Vielmehr zeichnete sich das Konzert durch Spontanität und Situationskomik, gewürzt mit tollen Songs aus Rock/Pop und unbekannteren Musicals aus.
Dabei gab es einige überraschend (gute) Lieder auf die Ohren, mit denen man gar nicht gerechnet hätte - So zum Beispiel eine Countryrock Version von "Pokerface". Ganz und gar nicht Gaga, sondern richtig klasse!
Wie schon bei den Backstagekonzerten gab es Lieder aus dem Film "Once", die wirklich hörenswert sind (by the way: auch der Film lohnt sich sehr!) und weniger bekannteren Musicals wie z.B. "Bare" oder "Tick, tick...Boom" von Jonathan Larson, von dem auch "Rent" stammt (HAMMER - jetzt nicht nur auf dem Konzert!!! Die entsprechenden CDs sind DRINGEND zu empfehlen!!!!), aber auch Klassiker wie "Yesterday" und "Wonderwall".
Da er jetzt den Text könne (Ich liebe es, dass er so gut über sich selber lachen kann!!), gab es auch "Satellite", dass viele schon in Dinslaken erleben durften --> Patrick hatte even his fingernail for us gepainted!!
Die Aktion mit dem Überraschungssong scheint ihm bei der Sommernacht wohl gefallen zu haben, denn er probierte sie gleich auch an Vini aus, der nur mit iPhone bewaffnet "Smooth Criminal" von Michael Jackson performen musste, ohne es vorher zu wissen.
Nach der Pause ging es mit "Somewhere over the rainbow" wieder los. Patrick und Tim saßen auf dem Bühnensteg mit Ukulele und Mikro. Sehr schöne Nummer und ja derzeit sehr gefragt :) 
Um auch die Musicalfans wieder zufrieden zu stellen, gab es im 2. Teil dann auch wieder das C-Moll Medley mit Songs die man singen muss um "aus einem Liederabend eine Musicalgala zu machen" (So z.B. Funny Valentine, Wie wird man seinen Schatten los auf deutsch und japanisch oder Teile aus Gethsemane - wie "The last unicorn" da rein passt *achselzuck* aber trotzdem schön!). Ansonsten lag der Schwerpunkt im 2. Teil eher auf Rocknummern à la "Living on a prayer" und - was mich ganz besonders gefreut hat - "Hallelujah" und auch Patricks Gitarrenversion von "Defying Gravity" durfte nicht fehlen. Für tolle Gitarrensoli hatte er sich (was -ich zitiere- ein wirkliches Blumenpflücken war) Chris Vega dazu geholt, der ihm auch schon im Juli spontan "den A....bend gerettet" hat. Chris ist ein super Typ - viele lockere Sprüche und spaßiges Geplänkel, sowie einen 1 A Job an seinem Instrument haben ihm auch hier wieder die Gunst des Publikums eingebracht. 
Auch Tim an den Drums und der Special Guest Vinicius Gomes wurden reichlich beklatscht und hatten einen beträchtlichen Anteil am Gelingen des Abends.
Patrick selbst wirkte locker und entspannt und hatte sichtlich Spaß am Konzert und der Nähe zum Publikum. 
Und wurde dann auch noch mit einer *hust* sehr eingenebelten Diddlmaus belohnt die auf die Bühne flog (im Bild zu sehen). Ich glaube, es war ein Scherz, denn er hatte zu Beginn des Liedes darum gebeten mal so richtig auszuflippen, damit er sich wie bei einem Backstreetboys-Konzert fühlen kann :)

Das Konzert ging insgesamt knapp 3 Stunden inklusive Pause und war definitv sein Geld und die Fahrt wert... und auch das Speeding-ticket, das ich mir auf der Rückfahrt eingehandelt habe. So hab ich dann also auch noch ein Erinnerungsphoto an den schönen und lustigen Abend.

Setliste soweit ich mich erinnern kann:

1. Teil
- Yesterday
- What do you want from me
- Wonderwall
- Pokerface
- La lune (aus "Notre Dame de Paris")
- I want to break free
- Role of a Lifetime (aus "Bare")
- Satellite

2. Teil
- Somewhere over the rainbow
- Smooth criminal
- Falling slowly (aus "Once")
- Say it to me now (aus "Once")
- Louder than words (aus "Tick, Tick...Boom")
- C-Moll Medley
- Living on a prayer
- More than words

Zugabe
- Hallelujah
- Defying Gravity

Link zu Facebook: 
Stanke ohne Strom (Dort gibt es viele Infos)

Dienstag, 2. November 2010

Musical Tenors, Oberhausen (30.10.2010 + 1.11.2010)

Die Musical Tenors, das sind: Jan Ammann (Tanz der Vampire, Ludwig²), Christian Alexander Müller (Das Phantom der Oper), Mark Seibert (Wicked, Der Schuh des Manitu, We will rock you) und Patrick Stanke (Titanic, 3 Musketiere, Aida, Mozart u.a.)! 

Das Ebertbad in Oberhausen

Endlich!!!
Das Warten hatte ein Ende! Die Eintrittskarten lagen seit März im Regal und die Vorfreude auf dieses Projekt wuchs und wuchs, aber auch die Angst, dass sich derart hochgeschraubte Erwartungen vielleicht gar nicht erfüllen könnten.
Natürlich sind alle 4 Mitglieder der Musical Tenors recht bekannte und sehr erfolgreiche Musicaldarsteller, die schon auf verschiedenen Bühnen von ihrem Können überzeugt haben, trotzdem war ich sehr gespannt was für ein Programm mich im Ebertbad erwarten würde. 
Um gleich mit dem Fazit ins Haus zu fallen: Ich habe noch nie zuvor eine solch tolle Konzertshow gesehen. Es hat mich total mitgerissen. Noch viel mehr, als ich in meinen kühnsten Träumen erwartet hätte.
Wenn ich es mit Stichworten beschreiben sollte, dann wären es folgende die mir als erstes in den Sinn kommen würden: Spaß, Gänsehaut, Stimmen, Stimmung, Harmonie und eingeschworenes Team :)
Patrick Stanke kenne ich seit Jahren von Deutschlands Bühnen und bin immer wieder begeistert, Jan Ammann hab ich schon bei den "Ich gehör nur mir" Konzerten erleben dürfen und auch er gefällt mir sehr gut, Mark Seibert war ebenso wie Patrick bei der Best of Musical Tour dabei und wenn ich es richtig in Erinnerung habe, dann hat mir Christian Alexander Müller schon in Essen als Phantom der Oper den Abend versüßt.
Jeder für sich ein Ausnahmekünstler - und Zusammen??? Unbeschreiblich! Alle vier Stimmen passen zusammen, als wären sie dazu geschaffen worden gemeinsam zu singen! Alle 4 wirken mehr als sympathisch und man merkte wieviel Spaß es ihnen selber macht und wie gut sie sich anscheinend verstehen! Da sprang der Funke gleich auch aufs Publikum über!
Patrick nach der letzten Show: Jungs - jetzt sind wir ne Boyband *lach* - Ganz falsch liegt er da nicht. Das Boybandprinzip geht auf - nur haben wir hier keine dummen Jungs, sondern "gestandene Männer", die nicht nur Talent haben, sondern qualitativ hochwertig ausgebildete Stimmen und jahrelange Bühnenerfahrung. Da passt jeder Ton und jede Gestik (und meistens auch der Text, Herr St.)! ................und natürlich weiß jeder ganz genau, wie er das Publikum um den Finger wickeln kann! :) :) Schön ist, dass sie weder sich noch die Show allzu ernst nehmen und es viel "Augenzwinkern" gibt.

Nun zur Show (natürlich mit Spoilern!!!)

Auf der Bühne waren 4 Barhocker und Mikrophonständer die Band (Klavier, Bass, Gitarre, Schlagzeug, Geige und Percussions). Das Licht ging aus und die Band begann zu spielen...

1. Limelight (Gambler):
Ein wunderschöner Titel von dem jeder Tenor eine Strophe sang und damit (in alphabetischer Reihenfolge *jaja*) nacheinander die Bühne betraten. Die Stimmen harmonieren und das Lied klang, als wäre es nur für sie geschrieben worden! Ich glaube, so ziemlich jeder im Publikum hatte Gänsehaut.
Aber es gab auch erste Lacher, denn es gab eine Art Choreographie, die zunächst ein bißchen befremdlich/lustig wirkte (z.B. als alle vier gleichzeitig den Kopf zum Publikum drehten, oder in einer Reihe standen und ein wenig "schnippsten"). Aber irgendwie hatte das was, denn gleich war die Stimmung im Publikum ausgelassen und fröhlich!
Danach hat jeder den anderen vorgestellt und es gab tosenden Applaus für jeden.

2. Songs aus den 3 Musketieren:
Der Block hat mir sehr gut gefallen und passte ziemlich gut an den Anfang. Die Vier als Musketiere hatte etwas von eingschworener Gemeinschaft und Spaß auf der Bühne
- Heut ist der Tag/Constance: Hauptsächlich von Patrick gesungen, aber von den anderen im Refrain unterstützt. Beide Lieder wurden darstellerisch unterlegt und es war herrlich wie sich Jan, Christian und Mark in guter alter Musketiertradition über den von Constance schwärmenden Patrick lustig machten.
- Wo ist der Sommer: Ein Duett von Mark und Christian... Na sowas: Eigentlich ein Liebesduett zwischen MiLady de Winter und Arthos... aber trotzdem passte es irgendwie. Es wirkte kein bißchen seltsam (eher so, als hätten beide den selben Liebeskummer wegen der Milady^^) und so toll gesungen!!!
Engel aus Kristall: Gesungen von Jan. Sehr schön, aber für mich kommt nichts und niemand an Marc Clear ran und so konnte auch Jan hier nicht gewinnen, auch wenn er wirklich gut war
- Wer kann schon ohne Liebe sein: Auch Jungs könnens romantsich... Der Text wurde etwas abgewandelt: Bald ist SIE mein etc., damit es passte und schwupps haben wir ein richtig schönes Männerstück. Mir hat es sehr gefallen. Gut gesungen und wieder sehr harmonisch!

3. Marks Solo: Draußen (Glöckner von Notre Dame)
Etwas einstudiert wurde Mark alleine auf der Bühne zurück gelassen: Wir gehen jetzt und du musst hier bleiben... TOI TOI TOI... aahrgh, na gut dann bleib ich halt hier... ist ja auch ganz schön... aber was hab ich nur verbrochen das erste Solo singen zu müssen *grins* (so in der Art - den genauen Wortlaut weiß ich natürlich nicht mehr^^). Kurz erzählte er etwas zum Inhalt des Liedes und dann kam ein recht gefühlvolles Solo. Das Lied ist schön, aber so ganz mein Fall sind diese Disney Stücke einfach nicht. Wenn ich es mir hätte aussuchen können, hätte ich wohl lieber ein anderes Lied von Mark gehört. Aber insgesamt muss man sagen, dass die Liedauswahl (wie hier deutlich wird) sehr abwechslungsreich war.



4. Weil ich weiß in der Straße wohnst du (My fair Lady)
Die anderen drei kamen in Frack und mit Zylinder und Sparzierstock zurück und hatten auch Mark entsprechendes Equipment mitgebracht, was Patrick sehr verschmitzt und theatralisch überreichte (Stimmung im Publikum: brodelnd - lautes gekicher, Zwischenapplaus und Jubel). Und dann gings los. Ich fands toll, dass sie auch so einen Klassiker mal auf die Bühne bringen. Und es wirkte toll (nicht ganz synchron, aber dafür mit Spaß! Und auch das Publikum war begeistert. Ich hätte nie gedacht, dass mich sone "olle Kamelle" begeistern könnte - aber es war so!

5. The Impossible Dream (The Man of la Mancha)
Ein sehr, sehr schönes Lied! Mit den richtigen Stimmen ist Gänsehaut garantiert!!!

6. I, Don Quixote (The Man of la Mancha)
Heute hab ich die ganze Zeit einen Ohrwurm davon... Es war HERRLICH!!! Jan und Christian haben die ernsthaften Don Quixotes gesungen. Sehr theatralisch und wundervoll übertrieben, jedoch stimmgewaltig, während Mark und Patrick (vor allem der wieder^^) als Sancho die Zwischenparts geschmettert haben. Es war eine Show!!!

7. Du warst mein Licht (Patrick Stanke)
Danach wurde es wieder ernsthafter, denn Patricks Solo stand an. Er alleine am Klavier mit einem Lied über Trennung und Liebeskummer. Wundervoll!!! Sehr melancholisch und traurig, aber auch sehr gefühlvoll und schön gesungen. Ich gebe es zu - ich hab eine Schwäche für seine Stimme. Bei dem Lied standen mir die Tränen in den Augen. Tolle Idee dieses Lied zu übersetzen und in dieser Form zu präsentieren....

8. More than Words (Extreme)
Guter Titel um von Melancholie wieder auf Normalniveau zu kommen. Schönes Lied - Toll gesungen!
Wieder von allen vieren.

9. Maria (West Side Story)
Nach einer kleinen Comedyeinlage übers Frauen verführen, dem magischen Blick und der Frau im Echo kam dann auf Patricks Klatschkunst hin eine Flamencotänzerin auf die Bühne und die mit dem Lied "Maria" überschlugen sie die vier auf sich aufmerksam zu machen...
Am Montagabend gab es einen zusätzlichen Lacher: Patrick, was machst du um Frauen rumzukriegen *jubel aus dem Publikum* - ach ich seh schon - du brauchst gar nichts machen^^

10. Gute Nacht
Jan Ammanns Solo. Auch er wurde mit ein paar Witzchen allein auf der Bühne stehen gelassen. Die anderen Jungs verließen mit "Maria" die Bühne und Jan wollte auch - wurde aber zurück gehalten. Er: "Aber ich will doch..." Die anderen: "Nein, nein lass uns das machen. Du bleibst hier". Jan: "Aber...." Patrick energisch von hinter der Bühne: "NEIN!!!!"
Also gab Jan sich geschlagen "Na gut" und wandte sich dem Publikum zu. "Wie ihr wisst bin ich vor einigen Monaten Papa geworden.." *applaus applaus* "Ja - wir haben FEUER gemacht - ....es gibt nichts schöneres als einen kleinen Pups auf dem Arm zu haben - und das macht er auch manchmal..." *lach* Danach geriet er dann ins schwärmen und widmete das nächste Lied seinem Sohn. Eine sehr schöne Idee und rührende Worte zu Beginn. Man merkte wieviel ihm sein Sohn bedeutet und es war schön, dass zu hören. Auch das Lied hat er sehr gefühlvoll rübergebracht. Hübsches Lied - mich hat allerdings eher die Idee als der Song gerührt.



11. Memories (Cats)
WAAAAS??? Irgendwie mag ich den Katzenjammer ja gar nicht... ABER ohne witz - daran merkt man wie toll die Show war: Diesemal mochte ich es sehr!!! Das Lied wurde in verschiedenen Sprachen gesungen: Patrick sang auf deutsch, Christian auf italienisch, Jan auf englisch und Mark auf französisch. Das hat dem Ganzen etwas Besonderes gegeben und ich bin dahin geschmolzen, auch wenn ich es wie gesagt eigentlich nicht gerne höre... Hut ab Tenors: Ihr habt mich dazu gebracht etwas aus Cats zu mögen!!!

10. Musik der Nacht (Phantom der Oper)
Christians Solo - Unglaublich toll! Man war gefangen und lauschte mit angehaltenem Atem. Ich bin eigentlich keine Phantom-Fan, aber nach dieser Interpretation, sollte ich über diese Einstellung nochmal nachdenken! Er ists!!! Jeder Ton ein Genuß und man hatte das Gefühl, dass er sich vollkommen in dem Lied verliert! Standing Ovations gab es zu Recht!



11. I Believe in You
Noch eine Ballade vor der Pause und bei diesem -sehr schönen Lied - kam dann der Special Guest durch den Mittelgang auf die Bühne.
Am Samstag in Oberhausen war Carin Filipcic dabei und am Montag war es Roberta Valentini. Zwar hatte ich -wider erwartend- weibliche Duettpartner bisher nicht vermisst, aber beide Damen sind einfach unglaublich tolle Darstellerinnen und es war eine Freude sie zu sehen und zu hören...

---PAUSE----

12. The Show must go on/Who wants to live forever (We will rock you)
Der zweite Akt startete mit einem WWRY Medley. Nach den vielen Balladen aus dem ersten Teil war es schön, jetzt mal was rockiges auf die Ohren zu bekommen. Mark spielt zwar grade den Galileo aber ich muss sagen, dass Patrick ihn bei den Stellen die sie entweder gemeinsam oder abwechselnd gesungen haben ziemlich and die Wand gesunge hat. Insgesamt aber von allen Vieren sehr gut!!

13. Einsam sind alle Sänger
2. Solo von Christian: Gewidmet allen Verstorbenen Künstlern - insbesondere Steve Barton (Zwischenapplaus). Toll gesungen, aber nicht ganz so meins....

14. Closer to heaven (Gaudi)
Wunderschön!!! Mehr gibts dazu nicht zu sagen. Ich krieg jetzt noch Gänsehaut!

15. Wie wird man seinen Schatten los (Mozart)
Eines meiner absoluten Lieblingslieder, seit ich es das erstmal von Patrick gehört habe!!! Am Samstag war die Band etwas laut, aber am Montag war es perfekt! Ich liebe diese Mischung aus Wut, Verzweiflung und Emotionen. Ein so geladener Song, bei dem ich jedesmal weiche Knie bekomme. Offensichtlich geht es aber nicht nur mir so - denn er bekam (mal wieder) Standing Ovations. Mozart ist seine Rolle!!! Ich bin schon still und komme zum nächsten Song (*lieblieblieb*)



16. Siehe da sie liebt (Romeo und Julia)/Mein Leben (Jekyll & Hyde)
Samstag als Carin Filipcic Gast war hat sie den Song der Amme aus Romeo und Julia gesungen - Gewaltig!!! Was für ein Stimmvolumen - Ich mag das Lied sehr, sehr gerne und es endlich mal live zu hören und dann noch von einer so begnadeten Sängerin war wahrhaft ein Genuss.
Roberta hat am Montag als Gast dann "Mein Leben" aus Jekyll und Hyde gesungen und ebenfalls keine Wünsche offen gelassen. Sollte sie jemals die Rolle der Lucy spielen würde ich sie sehr gerne sehen und hören. Das hat Lust auf mehr gemacht!!!

17. Songs aus Grease
Wirklich DAS Highlight überhaupt!!!! Grease is the word/Mooning/Those magic changes/Rock n' Roll Partyqueen und Grease Lightning... Der Saal hat getobt!!!! Es war einfach genial... Die Performance mit Grease Choreo, Luftgitarre und später auch mit Elvisperücke und Sonnenbrille. Ich kanns nicht beschreiben, es war einfach großartig!!!

18. Love of my Life
Marks 2. Solo: Schöne Ballade, er übertreibt immer ein bißchen mit der Gestik... Ja, war nett, aber hat mich nicht sooo sehr vom Hocker gehauen... ich fand es etwas schade, dass man ihn (oder er sich?) ein bißchen auf Balladen festlegt. Beide Solos waren hübsch, aber keins von beiden hat das Publikum zu Standing Ovations verleitet - Meiner Meinung nach hätte er etwas kraftvolleres wählen sollen.

19. Am Ende bleiben Tränen
Nochmal eine Prise Melancholie - Sehr schönes Lied. Wüßte nicht, dass ich es schonmal vorher gehört hätte. Aber grade diese Mischung aus bekannten und weniger bekannten Liedern gefiel mir sehr gut!

20. Braver than we are (Tanz der Vampire)
Und dann begann der Block über Dämonen, Dunkelheit und Vampiren *grusel*.... (Irgendwie so haben sie es angekündigt - da war noch was mit Jungfrauen und Schatten und so... ich kriegs nicht auf die Reihe).
Stärker als wir sind in englisch und von allen vieren gesungen - war einfach PACKEND!

21. Die unstillbare Gier (Tanz der Vampire)
Jans 2. Solo: Natürlich!!! Was wäre ein Abend mit Jan Ammann ohne dieses Lied... So wie Patrick Mozart ist und Christian das Phantom, muss Jan einfach die Gier singen! Gänsehaut!!!! Und ohne Grafenkostüm ist man immer wieder erstaunt was Jan für eine unglaubliche Stimme (und Stimmung) hervorbringt. Das Gesamtprogramm war so abwechslungsreich, dass ich auch gar nicht bös drum war, dass Jan so ein typisches Lied als 2. Solo hatte.

22. The Shades of the Night (Elisabeth)
Zu deutsch: Die Schatten werden länger. Tolles Lied - ich liebe es. Und es auf englisch in einer sehr rockigen Form zu hören hat unheimlich Spaß gemacht! Ich würde es gerne immer und immer wieder hören. Dieses und noch viele andere Lieder! Tolltolltoll!

23. This is the Moment (Jekyll & Hyde)
Auch eins meiner Lieblingslieder (wie soviele im zweiten Teil). Ganz toll gesungen. Sowohl einzeln als auch zusammen! Kraftvoll und unter die Haut gehend! Eine der besten Versionen, die ich von diesem Song gehört habe!

24. Vivo per lei/Ich lebe für die Musik
Wunderschön - in zwei Sprachen gesungen.... "Ich lebe für sie, für die Musik - ich lebe für jeden Augenblick" - Das sagt doch schon alles, oder?
Gesungen wurde vom Notenblatt, was am Montag durch die ungeschicklichkeit eines gewissen Tenors etwas erschwert wurde, der den Noteständer mal kurzerhand umgwemmst hat ;-)
Unbezahlbar - Sogar der eher ruhige, zurückhaltende, fast schüchterne Christian hatte einen ordentlichen Lachflash.... Jan hat sich auch nicht mehr eingekriegt und wir im Publikum haben auch Tränen gelacht. Sowas ist einfach live!!!

25. Save all your Kisses for me
Eine Zugabe, die es in sich hatte!!! Diese Choreographie... guckt euch den Siegertitel des GrandPrix 1976 an und stellt euch die Tenors vor... Es war ein Brüller. Ich bin jetzt noch baff, dass die vier so ernst dabei bleiben konnten.... Der Gag ist mehr als gelungen - ich hatte (und hab immer noch) ständig einen Ohrwurm von diesem Lied und kriege jedesmal ein fettes Grinsen aufs Gesicht!

Kisses for me, save all your kisses for me :)


26. Look with your heart (Love never dies)
Am Ende dann nochmal ein sehr schönes Musicallied, was im Original eher schüchtern interpretiert wird (weibliche Stimme - ich kenn das Stück nicht wirklich und will jetzt nicht behaupten es sei Christine??). Hier sangen die Tenors teils abwechselnd und teils zusammen begleitet von Klavier und Geige. Nochmal so richtig Gänsehaut zum Schluss! Und der Wunsch, dass der Abend einfach nie aufhören sollte!!!
Leider war es dann doch (schon) das letzte Lied... Man konnte kaum glaube, dass fast 3 Stunden vergangen waren!!!

Ist jetzt schwer zu sagen was oder wer mir am besten gefallen hat. Natürlich gibt es Vorlieben, die sicher auch ein wenig aus dem Bericht deutlich werden. Aber mehr als dass mir ein Einzelner gefallen hat, war es einfach die Mischung und das Große, Ganze was den Abend zu etwas ganz Besondern gemacht hat.

Tenors zum Dritten mal: Stuttgart, 19.12.10