Samstag, 25. Februar 2012

Wicked XIV, Scheveningen (Holland)

Wer mich kennt fragt sich vielleicht warum ich nach fast zwei Wochen immer noch nichts zu meiner Wicked Show in Holland geschrieben habe... Eigentlich sprudel ich nach einem Besuch in Oz immer direkt über vor Schreiblust. Wenn ich also Tage, fast Wochen brauche bis ich mich entschließe anzufangen, dann hat das sicher was zu heißen. Was genau das heißt, darüber grübel ich noch.


Ich glaube, es ist passiert was ich am wenigsten bei grade dieser Show erwartet hätte: Sie war gut, aber sie war "normal"!  13 mal hatte ich das Stück vorher gesehen, in Oberhausen, in London, in der Woche, nachmittags, oder zur Primetime am Samstag Abend. Viele Shows wären dafür geeignet gewesen "normal" zu sein und doch war jede auf ihre Art besonders. Und diesmal? Eine neue Sprache, ein Wiedersehen mit Willemijn Verkaik, neue Darsteller in den anderen Rollen und doch... hat es mir diesmal einfach nicht berührt.
Man könnte mir einreden wollen, dass ich es mir leid gesehen hätte. Quatsch!!!! Im November in London hatte ich permanent Gänsehaut und musste an den unmöglichsten Stellen Rührungstränchen verdrücken.

Theater/Plätze
Das Theater in Scheveningen erinnert im Inneren sehr an das Metronom. Auch hier gibt es einen großen Innenraum und ein ringförmig darum angeordnetes Hochparkett. Leider kann man nicht im Saalplan buchen und die PK 1 Plätze sind sehr weit verteilt. Wer also vorne sitze möchte, sollte sich möglicherweise überwinden und direkt beim Theater anrufen (möglicherweise kann man am Telefon über die konkreten Plätze verhandeln).


Nächstes mal werde ich das auf jedenfall versuchen, denn selten hab ich soweit hinten gesessen wie in Holland. Man konnte die Mimik leider nur erahnen. Gesamtüberblick hin oder her - Ich brauche den direkten "Augenkontakt". Es geht soviel Gefühl verloren, wenn man zu weit vom Geschehen entfernt ist. Ein unangenehmer Nebeneffekt ist auch, dass man allzuviel vom Restpublikum mitbekommt. Im hinteren Teil des Theaters herrschte relativ große Unruhe. Wäre mein Niederländisch besser, hätte ich den ein oder anderen Besucher um mich rum gerne mal gefragt, ob es sie sehr stört, dass die Leute auf der Bühne singen, während sie sich unterhalten wollen. Das ist aber leider kein holländisches Problem - in letzter Zeit hatte ich häufiger das Pech in einem Pulk von Leuten zu sitzen, die lieber quatschen als gucken wollten. Sorry, wenn der Unmut darüber grade jetzt aus mir rausbricht. Aber es muss halt mal gesagt werden!

Darsteller
Nun aber erstmal zur Show und zur Cast! Wie gesagt - ich fand sie gut, auch wenn sie mich diesmal leider nicht atemlos zurück gelassen hat. Ich glaube nicht, dass es an der Sprache lag. Ich verstehe das Niederländische recht gut und mir hat sehr gefallen, dass sich die Übersetzung stärker als die deutsche Fassung an der englischen Originalversion orientiert. Das passte sehr gut. Mit Sicherheit sind mir aber aufgrund der Sprachbarriere einige Eigenheiten der Aufführung entgangen. Wenn man damit beschäftigt ist, die Worte zu verstehen, dann hat man einfach nicht mehr soviel Zeit auf bestimmte Betonungen zu achten.


Ich muss aber sagen: Ich mag die Sprache und es war etwas besonderes Willemijn Verkaik endlich mal in ihrer Muttersprache spielen zu sehen. Elphaba ist natürlich ihre Rolle und sie spielt perfekt wie eh und je. Ich will ihr das auf keinen Fall vorwerfen - es ist nur so, dass ich ihre Interpretation der Rolle so in und auswendig kenne, dass es für mich wenig Neues zu entdecken gab.

Mit Manon Novak stand in meiner Vorstellung ein Glinda-Cover auf der Bühne. Sie hat mir sehr gut gefallen, an meine Lieblingsglindas kam sie trotzdem nicht ran.

Jim Bakkum war für sich genommen ein recht perfekter Fiyero. Gesanglich mochte ich ihn gern und auch gespielt hat er - soweit ich das von hinten erkennen konnte - sehr gut. Allerdings ist der Altersunterschied zwischen ihm und Willemijn (mal wieder) sehr groß. Ich glaube nicht nur Willemijn würde sich freuen, wenn sie endlich mal (wieder) einen gestandenen Mann an ihrer Seite hätte, statt immer die süßen Jünglinge, die halb so alt sind wie sie selbst. Aber vielleicht wird es einfach auch mal Zeit für jüngere Elphabas. Ich will damit nicht an Willemijns Können zweifeln, aber ich hab es schonaml geschrieben und wiederhole es gern: Ich würde ihr auch mal neue Rollen gönnen!


Die holländische Cast ist wirklich sehr gut, auch wenn für mich im Prinzip alle Darsteller hinter der Londoner Cast zurück blieben. Klar, ist mal wieder (sehr subjektives) Jammern auf hohem Niveau und es tut mir auch leid, ich hab mein Herz wohl an die Londoner Cast aus November verloren!!! Natürlich lohnt es sich aber trotzdem nach Holland zu fahren. Wicked ist immer einen Besuch wert! 

Schischi

Das Drumherum in Scheveningen ist auf jedenfall erwähneswert. Im Theater gab es viele Kleinigkeiten zu entdecken. Man kann dort Internetfotos machen und Grüße via Facebook über die Grenzen von Oz schicken. Es gibt verschiedene Süßigkeiten im Wicked-Look zu kaufen.
Am Merchendise-Stand gibt es neue T-Shirts und auch die "One Short Day"-Wicked Brillen gibt es käuflich zu erwerben.

Im Restaurant nebenan kann man den Tag bei einem Wicked-Menü ausklingen lassen.

Und Scheveningen hat natürlich noch mehr zu bieten als nur das Musical. Das Circus-Theater liegt in unmittelbarer Nähe zum Meer. Ein Strandspaziergang ist auf jedenfall Pflicht. 


ZAUBERHAFT :)

Freitag, 24. Februar 2012

Miss Saigon, Utrecht (Holland)

Auch wenn dieser Blog jetzt natürlich von der aktuellen Inszenierung handeln soll, muss ich doch erstmal kurz zurück schauen: Ok, kurz ist ein auf 15 JAHRE dehnbarer Begriff, denn solange ist es her, seit ich Miss Saigon gesehen habe. Mein erstes Musical!!
Die Qualität der deutschen Aufnahme mag man beurteilen wie man will - damals hab ich sie rauf und runter gehört. Viel Herzschmerz und Dramatik - dazu tolle Songs... Kein Zweifel - ich wollte das Stück unbedingt sehen und hab dafür sogar die lange Fahrt nach Stuttgart in Kauf genommen.
Ehrlichgesagt hat sich an dieser Situation in all den Jahren nicht viel geändert. Denn danach war ich infiziert. Leider hat es wirklich und wahrhaftig bis 2012 gedauert, dass ich die Gelegenheit bekam es nochmal zu sehen - In Holland!


Aber was wenn sich der Zauber von 1997 nicht mehr einstellen würde, wenn die Inszenierung nicht gut wäre, die Cast oder wenn ich das Niederländische nicht mögen würde... Zweifel waren da, trotzdem stieg die Aufregung und vorallem die Vorfreude je näher ich dem Theater kam!

Die Geschichte:
Da das Stück - wie gesagt - seit Jahren nicht mehr in Deutschland läuft ist es wohl diesmal besonders wichtig kurz zu beschreiben um was es eigentlich geht.

Die Geschichte beginnt 1975 in Saigon während des Vietnamkrieges. Die 17-jährige Kim hat ihre Familie verloren und muss in einem Nachtclub für Soldaten tanzen. Dort lernt sie Chris kennen, einen amerikanischen GI, der im Grunde die Nase voll hat - von Vietnam, von den Bars und auch davon, dass John, sein Kumpel ihm dringend eine Frau kaufen will... Doch es kommt natürlich was kommen muss: Chris und Kim verlieben sich in einander. Leider ist das Glück nur von kurzer Dauer. Die politische Lage in Vietnam spitzt sich zu und der Vietcong erobert das Land. Chris muss fliehen während Kim und "der Chef im Ring" (der einstige Clubbesitzer) ums Überleben kämpfen müssen.
1978 ist das Land in fester Hand der militärischen Eroberer. Kim hat einen Sohn von Chris bekommen und lebt in bitterer Armut. Ihre einzige Hoffnung ist, dass Chris zurück kommt und sie rettet. Dieser hat lange versucht sie ausfindig zu machen, doch als alle Hoffnung vergebens scheint, beginnt er in den USA ein neues Leben und heiratet Ellen.
John arbeitet inzwischen für eine Organisation die sich um die "Bui Doi" - die Mischlingskinder kümmert. Er findet heraus, dass auch Chris ein Kind in Vietnam hat und das Kim zusammen mit dem Chef im Ring nach Bankok fliehen konnte.
Zusammen mit Ellen reisen sie dorthin. Kims Träume von einer gemeinsamen Zukunft mit Chris zerplatzen, als sie im Hotelzimmer auf Chris Frau trifft. Doch sie hofft, dass zumindest ihr Sohn, für den sie durch die Hölle gegangen ist, eine Zukunft in Amerika hat. Doch dafür muss sie eine folgenschwere Entscheidung treffen... Um ihrem Kind ein besseres Leben bieten zu können beschließt sie sich selber zu erschießen.

Es ist eine Geschichte, die an Dramatik kaum zu übertreffen ist und unter die Haut geht. Mich hat es vor 15 Jahren gepackt und jetzt wieder! Das Musical-Genre ist unglaublich vielfältig - Das ist es was ich besonders liebe! Da sind die Spaß-Musicals, die eine permanent grinsen lassen. Da sind die Rock-Musicals, die einen aus den Sitzen katapultieren und da sind Shows wie diese, wo sich Gänsehaut und feuchte Augen permanent abwechseln. Miss Saigon ist ein sehr emotionales, teils trauriges, teils ergreifendes Musical, das einen mitunter fassungslos zurück lässt. Es gibt eine Szene, in der Kims Sohn Tam von dem Mann bedroht wird, dem sie als Kind versprochen war (Thuy). Er will sie zwingen ihr "Bastard-Kind" zu töten und zückt am Ende selbst das Messer. Kim ist verzweifelt und erschießt ihn um ihren Sohn zu retten. Danach bricht sie verzweifelt über der Leiche zusammen. Diese Szene hat bei mir regelrecht Herzrasen ausgelöst. Man ist für 3 Stunden in einer anderen Welt gefangen und einiges geht einem noch Stunden danach sehr nah!

Die Musik:
Unterstützt wird dieses Phänomen auch durch die Musik. Miss Saigon ist ein nahezu durchkomponiertes Stück. Das heißt es gibt so gut wie keine gesprochenen Dialoge. Das meiste wird gesungen und viele musikalische Themen werden immer wieder aufgegriffen. Um es an einem Beispiel deutlich zu machen: Als Chris und Kim sich kennen lernen erzählt sie ihm ihre Geschichte: Wie sie fliehen musste und ihre Familie bei der Flucht ums Leben kam und dass sie lieber sterben würde als zurück zu blicken: "I have had my fill of pain - I will not look back again - I would rather die". Kurz vor ihrem Selbstmord wird dieses Thema wieder aufgegriffen und das Orchester spielt wieder die Melodie dieser Stelle. Durch die Wiederholungen bestimmter "Themen" wird immer wieder die jeweilige Szene auf der Bühne unterstrichen und man kann schon von der musikalischen Untermalung her ableiten was grade genau in der Person vorgeht. Mich fasziniert das sehr. Deshalb finde ich es sehr schade, dass es z.B. keine Gesamtaufnahme in deutscher Sprache gibt. Nur anhand der "Highlights-CD" lässt sich vieles gar nicht so erfassen. Natürlich sind die Hauptsongs das Kernstück, aber es lohnt sehr, sich näher mit der Komposition zu beschäftigen. Ich würde jedem zur Londoner Doppel-CD mit der wundervollen Lea Salonga raten.

Das Stück in niederländischer Sprache zu sehen, hat für mich jedoch nichts von der oben beschriebenen Faszination geändert. In Kombination mit sehr ausdruckstarken Darstellern war die Handlung sehr gut zu vestehen. Ich glaube, sie hätten auch vietnamesisch singen können und trotzdem wäre allein durch Gesang und Spiel rüber gekommen was vorgeht. Natürlich ist die niederländische Sprache für deutsche Ohren ungewohnt. Da ich aber als großer Fan holländischer Produkitonen schon ein bißchen mit dem Klang vertraut bin, hat es mir überhaupt nicht gestört und ich habe sogar erstaunlich viel verstanden.

Die Darsteller:
Besonders leicht hat es einem aber auch die unglaublich starke Besetzung gemacht.


Besonders Na-Young Jeon als Kim hat mir unfassbar gut gefallen. Meine Ohren sind von Lea Salonga  verwöhnt und ich hatte schon ein bißchen angst, dass ich zu kritisch mit jeder anderen Kim sein würde. Doch meine Bedenken haben sich in kürzester Zeit in Luft aufgelöst. Na-Young Jeon hat eine sehr klare, wunderschöne Stimme und singt und spielt mit soviel Leidenschaft, dass mir abwechselnd heiß und kalt wurde. Sie war für mich das Highlight meines Holland-Wochenendes und hat mich total berührt.

Quelle: www.cultuurbewust.nl
Chris wurde an diesem Abend von der Zweitbesetzung Roy Kullick gespielt. Ich habe keinen Vergleich zur Erstbesetzung, aber Roy hat mir sehr gut gefallen. Als er raus kam hatte ich das Gefühl, dass er unheimlich jung ist. Der Schein aus Reihe 14 trug ein bißchen, denn Roy hat schon bei "Les Miserabeles" in Duisburg (lang ists her) mitgespielt. Wie dem auch sei, er war ein toller Chris und hat mich in der Rolle überzeugt.

Als "Regelaar" (Chef im Ring) stand ein holländischer Musical-Megastar auf der Bühne: Stanley Burleson, der schon in vielen großen Stücken zu sehen war (z.B. als Kardinal in den Drei Musketieren). Ich denke, vom Bekanntheitsgrad ist er wohl ungefähr mit Uwe Kröger in Deutschland vergleichbar (auch wenn sonst kaum Ähnlichkeiten bestehen). Stanley Burleson hat mir unglaublich gut gefallen. Ich kannte ihn unter anderem von der Musketier DVD und konnte ihn mir überhaupt nicht als Vietnamesen vorstellen. Eigentlich finde ich es etwas merkwürdig, dass man diese Rolle oft mit Europäern/Amerikanern besetzt. Aber meine Sorge diesbezüglich war unbegründet: Stanley hat eine fantastische Show abgeliefert und eindrucksvoll bewiesen wie wandelbar er ist. Er hat den korrupten, aber irgendwie doch sympathischen Überlebenskünstler überraschend glaubhaft dargestellt. Ob in Lumpen oder in Schlaghosen er war immer ganz "der Chef" selbst und hat dafür gesorgt, dass man auch mal schmunzeln oder lachen konnte.

John (Edwin Jonkers) und Thuy (Kok Hwa Lie) waren glänzend besetzte Nebenrollen und auch Ellen (Anouk Maas) hat mir ganz gut gefallen. Leider wurde Ellens Solo Lied "Her or me" durch eine Neukomposition ersetzt. Nicht, dass mir "Toch nog" nicht gefallen hätte, doch bin ich so sehr an das "Original" gewöhnt, dass mir das neue Lied wie ein Fremdkörper erschien. Außerdem war "Her or me" immer eins meiner Lieblingslieder und so finde ich es wirklich schade, dass es ersetzt wurde. 

Bevor ich jetzt langsam zum Ende komme, möchte ich noch kurz auf die Kulisse eingehen. Im Gegensatz zu Stuttgart gab es keinen echten Helikopter, sondern "nur" eine Videoprojektion. 

Quelle: www.cultuurbewust.nl
Ich kann dazu nur sagen: Ist mir sowas von wurscht! Die Szene hat dadurch nichts an Kraft verloren. Die Kulisse ist insgesamt sehr stimmig und gut gemacht. Ich war sehr zufrieden!

Fazit:
Miss Saigon - mein allererstes Musical - wieder gesehen zu haben war für mich ein ganz besonderes Highlight. Das Stück hat in all den Jahren nichts an Stärke eingebüßt - im Gegenteil. Es hat mich wieder bis ins Mark berührt und ich bin nicht verwundert, dass dieses Stück zu den Gründen gehört, warum ich dem Musical verfallen bin. Ein toller Abend, eine grandiose Cast und ganz viel Gänsehaut! Es hat sich gelohnt!

Dienstag, 14. Februar 2012

Zugaben im Januar/Februar

29.01. Full Monty - Ganz oder Gar nicht, Dortmund

Die Show ist immer wieder gut und macht irrsinnig viel Spaß. Dass hab ich schon bei der Premiere gemerkt und auch gleich brav in die Blogger-Welt weitergetragten. Ich freue mich, dass ich da nicht auf verlorenem Posten stehe. Nicht nur ich bin süchtig nach den strippenden Stahlarbeitern - Das Musical kommt sehr gut beim Publikum an. Das macht sich auch in der Auslastung des Theaters bemerkbar. 
Als das Stück anlief war der Saal oft recht leer, aber nun scheint es sich rumgesprochen zu haben! Ausverkauft! Richtig so... Aber es ist auch etwas aufregend, wenn man an der Abendkasse eins der letzten 10 Tickets ergattert! Nicht schlecht bei einem Saal der 1160 Plätze umfasst!


09.02. Elisabeth, Essen

In Essen hatte ich im Prinzip die gleiche Besetzung wie schon bei der Vorpremiere in Köln. Deshalb reicht es sicherlich, wenn ich hier den damaligen Bericht verlinke: KLICK
Ich möchte an dieser Stelle aber nicht unerwähnt lassen, dass sich meine Einschätzung von damals durch diesen zweiten Besuch bei der Kaiserin gefestigt hat. Auch diesmal haben mich vorallem Annemieke und Kurrosch begeistert. Mark als Tod hat mir gut gefallen - meiner Meinung nach hat er sich im Vergleich zum Oktober auch noch gesteigert. Trotz vorheriger Bedenken muss ich eingestehen, dass er eine gute Wahl für diese Rolle war und ist. Er wird zwar nicht über Nacht zu meinem Lieblingsdarsteller, aber in der richtigen Rolle kann man ihn sich problemlos angucken und anhören.
Ich bin jedenfalls froh, dass ich mir das Stück nochmal angucken konnte und ich bin zusätzlich immer noch erleichtert, dass ich trotz der vermurksten Show in 2010 endlich eine fantastische Produktion dieses wirklich schönen Musicals sehen konnte.


14.02. Tanz der Vampire, Berlin

Also... eigentlich... Wenn das keine Show ist, die einen Blog wert ist, dann weiß ich es auch nicht. Sie unter "Zugaben" zu packen ist eigentlich Frevel... Dafür wirds aber auch die längste und begeistertste Zugabe :)

Ich kann nur immer wieder betonen: Nein... ich bin nicht der größte Tanz der Vampire Fan. Zumindest nicht bisher! Aber irgendwas ist in Berlin geschehen - Irgendwas, oder irgendwer?!
Am Valentinstag hielt das Musical gleich DREI Highlights für mich bereit! Namentlich waren das:

- Florian Soyka als Graf
- Anton Zetterholm als Alfred und
- Veit Schäfermeier als Professor Abronsius

Ich kann gar nicht sagen, wer von diesen Herren mich am meisten zum strahlen gebracht hat. Jedenfalls saß ich - vielleicht zum ersten mal - von Anfang bis Ende schwerelos grinsend im Publikum.
Mein bereits 5. Ausflug aufs Schloss und endlich kann ich auch sagen: Unstillbare Gier!

Bei Florian Soyka saß jeder Ton (wenn auch nicht jede Textzeile, aber das verzeiht man gerne, wenn jemand SO singt) - Egal ob Kevin Tarte,  Drew Sarich oder auch Jan Ammann - keiner hat mir bisher so unglaublich gut gefallen, wie Florian an diesem Abend. Ich glaube, ich mag einfach seine Stimmfarbe am meisten. Jedenfalls kann ich mit Freude verkünden: Ich habe einen Lieblingsgrafen :)

Das Dreamteam Anton Zetterholm und Veit Schäfermeier war wieder in Höchstform. Schon im Januar hatten mich die zwei (im Bezug auf Anton überraschenderweise) total in ihren Bann gezogen. Auch diesmal war das nicht anders. Wenn zwei Darsteller mit soviel Spaß bei der Sache sind, dann springt der Funke sofort auf das Publikum über. Ich hatte schon im Januar-Blog erwähnt, dass ich überrascht war, wieviel Spielfreude plötzlich in Anton steckt. Alfred scheint wirklich seine Rolle zu sein. Gesanglich gut, aber mimisch kaum zu schlagen! Ich musste echt aufpassen nicht (zu) laut loszuprusten... (Das hatte schon fast Jana-Stelley-ist-Penny-Pingleton-Niveau... Für alle, die Hairspray gesehen habe: Ihr wisst was ich meine!).
Und Veit auf der Bühne bedeutet ohnehin gute Laune.

Merkt ihr was: Ich krieg mich nicht mehr ein vor lauter schwärmen... Wie konnte das passieren?! Scheint so als würde mich Berlin dann doch noch vampirsüchtig machen.
Gut so!

(Alle TdV Shows haben in meiner Kurzbewertung 4 Sterne bekommen - diese hat sich den fünften verdient)